Wien - Zu zwei Diskussionsthemen im laufenden EU-Wahlkampf hat das Nachrichtenmagazin "Format" Umfragen veröffentlicht. Demnach lehnt eine deutliche Mehrheit der Österreicher einen EU-Beitritt der Türkei ab. Und auch der Vorschlag von SPÖ-Vorsitzenden Alfred Gusenbauer, dass der Sieger der EU-Wahl und nicht die Bundesregierung den nächsten österreichischen EU-Kommissar bestimmen sollte, ist nicht mehrheitsfähig.

In der aktuellen OGM-Umfrage sagen 49 Prozent der Bevölkerung, die Regierung solle den neuen EU-Kommissar Österreichs ernennen. 32 Prozent meinen, der Gewinner der Wahlen zum Europarlament solle den Nachfolger von Franz Fischler bestimmen, 19 Prozent haben keine Meinung zu diesem Thema. OGM-Forscher Peter Hajek: "Im Zweifelsfall bleibt man bei alten Gepflogenheiten."

Das Wiener Meinungsforschungsinstitut SORA erhob im Auftrag der SPÖ die grundsätzliche Einstellung der Bevölkerung zu einem EU-Beitritt der Türkei. 56 Prozent können sich eine Aufnahme überhaupt nicht vorstellen, 26 Prozent sehen immerhin Chancen für einen Teilbeitritt. Lediglich 13 Prozent können sich die Türkei als Vollmitglied der Europäischen Union vorstellen.

Das Linzer Meinungsforschungsinstitut market kam im November des vergangenen Jahres zum selben Schluss. 70 Prozent der befragten Österreicher lehnen eine EU-Aufnahme der Türkei ab. Nur 23 können sich eine Aufnahme des Landes am Bosporus überhaupt vorstellen. (APA)