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Beim Match um die TV-Rechte der Fußball-Bundesliga will sich der ORF auf keinen Preiswettlauf einlassen. "Es ist klar, dass wir finanziell nicht so viel bieten können wie Premiere", sagte Alexander Wrabetz, Kaufmännischer Direktor des ORF. Punkten will der Öffentlich-Rechtliche daher "mit der langjährigen guten Zusammenarbeit und einem Konzept, das den österreichischen Fans so viel Fußball bieten wird wie noch nie zuvor".

Über Details des Angebots machte Wrabetz keine Angaben, über konkrete Zahlen ebenfalls nicht. Berichten zufolge will der ORF 8,5 Millionen Euro pro Saison an die Bundesliga überweisen, was der Finanzdirektor nicht kommentierte. Gegenüber 1998 würde dieser Betrag eine Steigerung darstellen: Damals einigten sich ORF und Bundesliga auf 90 Mio. Schilling bzw. rund 6,5 Mio. Euro pro Saison.

Premiere winkt mit zwölf Millionen Euro pro Saison

Das Angebot von Premiere winkt mit zwölf Millionen Euro pro Saison - weswegen Wrabetz auch die wütenden Worte von Premiere-Chef Georg Kofler in Richtung ORF nicht ganz nachvollziehen kann. Kofler hatte dem Öffentlich-Rechtlichen vorgeworfen, er behindere "mit den Gebührenzahlern im Rücken die private Konkurrenz". Dem Premiere-Boss gehe es wohl um "Gratis-PR für Premiere", kommentierte Wrabetz dies. Und betonte: "Kofler geht in einen Preiskampf, nicht wir." Der ORF habe sein Bundesliga-Budget nicht auf Grund des Premiere-Angebots revidiert.

"Sehr gute Gespräche mit der Bundesliga"

Man habe jedenfalls "sehr gute Gespräche mit der Bundesliga", dort liege nun auch die Entscheidung, betonte der Finanzchef weiter. Die entsprechende Arbeitsgruppe TV-Vertrag hat am Mittwoch getagt; kommenden Mittwoch (19. Mai) könnte es im Rahmen der Präsidentenkonferenz der Bundesliga zu einer Entscheidung kommen.

Frei empfangbar

Ein Kriterium bei der Vergabe ist nach Einschätzung von Branchenkennern wohl auch die Frage, wie viele Spiele frei empfangbar sind. Ursprünglich sah das Angebot von Premiere vor, dass sämtliche Begegnungen nur im Pay-TV-Sender live zu sehen sind. ATVplus würde Zusammenfassungen, Wiederholungen und ein Sport-Studio bringen. Den Ausschluss der Bundesliga vom Free-TV würden aber weder die Sponsoren noch die Fans so einfach hinnehmen, heißt es. Dem Vernehmen nach soll Premiere nun bereit sein, über eine Live-Ausstrahlung pro Runde im frei empfangbaren Fernsehen zu sprechen. (APA)