BA-CA will bis Ende 2006 rund 1.600 Mitarbeiter auslagern - Entlastung der Filialen - Synergien von bis zu 50 Mio. Euro pro Jahr - Betriebsrat kündigt Widerstand an

Wien - Bis Ende 2006 will die Bank Austria Creditanstalt (BA-CA) sämtliche Abwicklungsarbeiten ihres Vertriebs in einer eigenen Gesellschaft bündeln. Rund 1.600 Mitarbeiter der Bank sollen in diese Gesellschaft ausgelagert werden, wie die BA-CA am Donnerstag mitteilte. Erklärtes Ziel sei es, die Filialen von Abwicklungsarbeiten zu befreien und damit Synergien zu heben. In der BA-CA wird ab 2006 mit einer Kostenersparnis von bis zu 50 Mio. Euro pro Jahr gerechnet.

Der Sitz der künftigen Abwicklungsgesellschaft, die eine 100-prozentige BA-CA-Tochter sein wird und im kommenden Herbst gegründet werden soll, wird im Technikzentrum der BA-CA am Julius Tandler-Platz in Wien sein. Bereits im Vorjahr hat die BA-CA ihre Back-Office-Aktivitäten im Großraum Wien in einer eigenen Abteilung zusammen gefasst. Bis Jahresende 2006 soll die Reorganisation in weiteren Schritten auch in den Bundesländern finalisiert werden.

"Kündigungen nicht vorgesehen"

"Kündigungen sind aus heutiger Sicht im Rahmen des Projekts nicht vorgesehen", sagte ein BA-CA-Sprecher zur APA. Er räumte gleichzeitig aber ein, dass es "Effekte" für das im Konzern laufende Personalabbauprogramm geben werde. Bis zum Jahresende 2005 will die BA-CA den Mitarbeiterstand von zuletzt 11.180 auf 10.000 senken.

Fuhrmann empört

BA-CA-Betriebsratschefin Hedwig Fuhrmann zeigte sich über die späte Einbindung in das Projekt mit dem internen Codename "Marktfolge" empört. In der morgigen Format-Ausgabe wird sie mit den Worten zitiert: "Da werden Fakten geschaffen und Mitarbeiter vor den Kopf gestoßen. Der Betriebsrat wird diesem ungeheuerlichen Treiben nicht mehr tatenlos zusehen."

"Wir verstehen die Reaktion des Betriebsrats nicht. Das Projekt läuft seit vielen Monaten, das Feedback der Mitarbeiter ist positiv", wie der BA-CA-Sprecher dazu betonte. Selbstverständlich sei der Betriebsrat über diesen letzten Schritt - Auslagerung der Back-Office-Tätigkeiten in eine eigene Gesellschaft - informiert worden.

"Diese Neuorganisation hilft uns am Markt und wird uns im Kundengeschäft weiterbringen", sagte er weiter. "Wir wollen uns in den Filialen voll auf den Kunden konzentrieren und in der Abwicklungsgesellschaft voll auf die Abwicklung." (APA)