Wien - Urlaub in den neuen EU-Beitrittsländern ist mit Abstand am billigsten - zu diesem Schluss kommt die Statistik Austria in einem aktuellen Preisvergleich. In manchen der "neuen" EU-Länder bekommt der Gast für 1 Euro etwa doppelt so viel an Gütern und Dienstleistungen wie im Rest der EU einschließlich Österreich.

Lediglich die Türkei, Portugal und Mexiko weisen einen ähnlich hohen Kaufkraftvorteil auf. Zwar ist das Preisniveau auch in den traditionellen südeuropäischen Urlaubsländern - wie Griechenland oder Spanien - noch ein relativ günstig, der Abstand zum österreichischen Niveau ist aber schon deutlich geringer.

Der Kaufkraftgewinn in der Slowakei ist etwa drei Mal höher als bei einem Urlaub in Japan. Weder einen deutlichen Kaufkraftgewinn, noch einen spürbaren Kaufkraftverlust erzielen Österreicher bei Reisen nach Italien, Deutschland, die Niederlande und Belgien, so die Statistik Austria.

Demnach sind 100 Euro gemessen an der Kaufkraft innerhalb Europas derzeit in der Slowakei am meisten wert, nämlich 202 Euro. Knapp dahinter folgt die Tschechische Republik (201), Polen (186) und die Türkei (179 Euro). Knapp über oder auf österreichischem Niveau liegt die Kaufkraft in Portugal (123), Griechenland (115), Spanien (115), Frankreich (108), Belgien (105), Italien (103), Deutschland (102) oder die Niederlande (101), während man in Großbritannien (88), der Schweiz (78) und Dänemark (74 Euro) weniger für 100 Euro erhält. Noch teurer ist Japan, wo 100 Euro nur noch einer Kaufkraft von 73 Euro entsprechen.

Auch USA-Urlaube "signifikant billiger"

Seit dem Frühjahr 2003 sind wegen der Eurostärke insbesondere Urlaube in den USA für Österreicher "signifikant billiger" geworden. Kräftige Kaufkraftgewinne habe es auch gegenüber Mexiko und Polen gegeben. Teurer im Vergleich zu Österreich wurden hingegen die Türkei und die Slowakei, die aber noch immer das weitaus günstigste der untersuchten Länder ist.

Die Ursache für die teils enormen Unterschiede in der Kaufkraft liegt weniger an den Preisniveaus in diesen Ländern, sondern vor allem an der Stärke des Euro gegenüber einzelnen Währungen der EU-Beitrittsländer.

Zu einem relativ moderaten Preisniveau kommt der starke Eurokurs, so das Ergebnis eines Vergleichs der internationalen Kaufkraftparitäten (KKP) der Statistik Austria und des Eurostat bzw. der OECD.

4.500 Konsumentenpreise ermittelt

Für diese regelmäßigen Vergleiche werden die relativen Preise für vergleichbare Produkte in den jeweiligen Ländern und Währungen herangezogen. In die Daten sind insgesamt rund 4.500 Konsumentenpreise je Land eingerechnet.

Damit sind Aussagen darüber möglich, um wie viel teurer oder günstiger ein bestimmtes Land im Vergleich zu Österreich ist. Sie berechnen sich für jedes Urlaubsland als Quotient aus Kaufkraftparität und Wechselkurs.

Innerhalb der Euroländer erklären sich Veränderungen der relativen Kaufkraft nur durch Verschiebungen des Preisgefüges gegenüber Österreich, weil der Wechselkurseffekt wegfällt. Zudem gelten die Ergebnisse nur für den Landesdurchschnitt. Regional kann das Preisniveau durchaus abweichen. (APA)