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In Hong Kong zum Beispiel hat die Ozon-Verschmutzung in den vergangenen Jahren ständig zugenommen.

Foto: APA/EPA/Paul Hilton
Mainz - Die Luftverschmutzung durch Ozon wird zunehmend zu einem weltweiten Problem. Die Max-Planck-Gesellschaft berichtete am Donnerstag, während der Ozongehalt in den nördlichen mittleren Breiten Ende des 20. Jahrhunderts nur gering gestiegen sei, gebe es in niedrigen Breiten und in der südlichen Hemisphäre eine auffallend starke Zunahme. In einigen Gebieten, die vor allem über Afrika liegen, haben sich demnach die Ozonwerte innerhalb von zwei Jahren verdoppelt. Dies liege vor allem am wachsenden Energieverbrauch auf diesem Kontinent.

Nach diesen Ergebnissen hat sich das Problem des Ozonsmogs inzwischen weit über die bisher von photochemischer Luftverschmutzung betroffenen Gebiete in den USA und Europa hinaus ausgedehnt. Ozon bildet sich durch die Katalysatorwirkung von Stickoxiden, die durch Verbrennung fossiler Brennstoffe und von Biomasse freigesetzt werden - etwa Autoabgase. Das bodennahe Ozon verringert die Luftqualität und beeinträchtigt Gesundheit, landwirtschaftlichen Ertrag und die natürlichen Ökosysteme. Als Treibhausgas trägt Ozon zudem bei wachsender Konzentration in der Troposphäre zu Klimaveränderungen bei.

Entwicklung in Europa und den USA

In Europa und den USA stieg bodennahes Ozon in der Nachkriegszeit durch die Industrialisierung in den sechziger und siebziger Jahren stark an, was sich vor allem im Sommer bemerkbar macht. Nach 1980 schwächte sich die Ozonzunahme mit der Einführung von Abgaskatalysatoren für Autos und gesenkte Industrie-Emissionen ab.

Nach den jetzt veröffentlichten Messergebnissen stiegen der Ozongehalt in den Subtropen, Tropen und der südlichen Hemisphäre überraschend weitaus stärker. "Das bedeutet, dass der weltweit zunehmende Energieverbrauch zu einem Ozonanstieg in großem Maßstab führt und damit die Luftqualität global verringert", heißt es in der Mitteilung. Die Messungen führten Forscher des Mainzer Max-Planck-Instituts für Chemie und des Deutschen Wetterdienstes im Zeitraum von 1977 bis 2002 durch. (APA/AP)