Studie: Luftverschmutzung nimmt in manchen Teilen der Erde auffallend stark zu - Luftqualität global verringert
Redaktion
,
Mainz - Die Luftverschmutzung durch Ozon wird zunehmend
zu einem weltweiten Problem. Die Max-Planck-Gesellschaft berichtete
am Donnerstag, während der Ozongehalt in den nördlichen mittleren
Breiten Ende des 20. Jahrhunderts nur gering gestiegen sei, gebe es
in niedrigen Breiten und in der südlichen Hemisphäre eine auffallend
starke Zunahme. In einigen Gebieten, die vor allem über Afrika
liegen, haben sich demnach die Ozonwerte innerhalb von zwei Jahren
verdoppelt. Dies liege vor allem am wachsenden Energieverbrauch auf
diesem Kontinent.
Nach diesen Ergebnissen hat sich das Problem des Ozonsmogs
inzwischen weit über die bisher von photochemischer Luftverschmutzung
betroffenen Gebiete in den USA und Europa hinaus ausgedehnt. Ozon
bildet sich durch die Katalysatorwirkung von Stickoxiden, die durch
Verbrennung fossiler Brennstoffe und von Biomasse freigesetzt werden
- etwa Autoabgase. Das bodennahe Ozon verringert die Luftqualität und
beeinträchtigt Gesundheit, landwirtschaftlichen Ertrag und die
natürlichen Ökosysteme. Als Treibhausgas trägt Ozon zudem bei
wachsender Konzentration in der Troposphäre zu Klimaveränderungen
bei.
Entwicklung in Europa und den USA
In Europa und den USA stieg bodennahes Ozon in der Nachkriegszeit
durch die Industrialisierung in den sechziger und siebziger Jahren
stark an, was sich vor allem im Sommer bemerkbar macht. Nach 1980
schwächte sich die Ozonzunahme mit der Einführung von
Abgaskatalysatoren für Autos und gesenkte Industrie-Emissionen ab.
Nach den jetzt veröffentlichten Messergebnissen stiegen der
Ozongehalt in den Subtropen, Tropen und der südlichen Hemisphäre
überraschend weitaus stärker. "Das bedeutet, dass der weltweit
zunehmende Energieverbrauch zu einem Ozonanstieg in großem Maßstab
führt und damit die Luftqualität global verringert", heißt es in der
Mitteilung. Die Messungen führten Forscher des Mainzer
Max-Planck-Instituts für Chemie und des Deutschen Wetterdienstes im
Zeitraum von 1977 bis 2002 durch.
(APA/AP)
Forum:
Ihre Meinung zählt.
Die Kommentare im Forum geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
Die Redaktion behält sich vor, Kommentare, welche straf- oder zivilrechtliche Normen verletzen,
den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen
(siehe ausführliche Forenregeln),
zu entfernen. Benutzer:innen können diesfalls keine Ansprüche stellen.
Weiters behält sich die STANDARD Verlagsgesellschaft m.b.H. vor, Schadenersatzansprüche
geltend zu machen und strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.