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Fälschung?

Foto: REUTERS/David Bebber
London - Fotos, die britische Soldaten bei der Misshandlung von Gefangenen zeigen sollen, wurden nach Angaben der Londoner Regierung nicht im Irak aufgenommen. Nach den bisherigen Untersuchungen liegen laut dem britischen Staatssekretär Ingram "starke Anhaltspunkte" dafür vor, dass die Fotos gefälscht seien. "Unsere Soldaten wurden verunglimpft, bevor alle Fakten auf dem Tisch lagen", sagte er. Weitere Einzelheiten der noch laufenden Untersuchungen nannte Ingram unter Hinweis auf mögliche strafrechtliche Verfolgungen nicht. Die Boulevardzeitung forderte er zur "Ehrlichkeit" auf.

Die in der Zeitung "Daily Mirror" veröffentlichte Fotos stammten definitiv nicht aus dem Irak, erklärte der für die Streitkräfte zuständige Staatsminister Adam Ingram am Donnerstag vor dem Parlament. Die Aufnahmen würden weiter untersucht und möglicherweise würden rechtliche Schritte eingeleitet.

"Daily Mirror" weist Fälschungsvorwurf der Regierung zurück

Der "Daily Mirror" hat indessen den Fälschungsvorwurf der Regierung zurückgewiesen. Chefredakteur Piers Morgan kritisierte am Donnerstag, die Regierung in London habe "noch immer keine unwiderlegbaren Beweise vorgelegt", die ihre Behauptung stützen könnten.

Der "Daily Mirror" hatte die Fotos Anfang Mai veröffentlicht und behauptet, darauf seien britische Soldaten bei der Misshandlung irakischer Gefangener zu sehen. Chefredakteur Piers Morgan hatte stets behauptet, die Fotos seien echt. Experten hatten bald darauf Zweifel an deren Echtheit geäußert.

Bereits vor der offiziellen Erklärung hatten die Behörden Zweifel an der Echtheit der Fotos geäußert. Verteidigungsminister Geoff Hoon hatte vor dem Unterhaus erklärt, es gebe "starke Anzeichen" dafür, dass der Kleinlaster, in dem eine der Aufnahmen gemacht worden sei, sich nicht im Irak befunden habe. Am Donnerstag bekräftigte Ingram, der Wagen sei "nie im Irak gewesen". (APA/AP/red)