Wien - ÖAAB- und GÖD-Chef Fritz Neugebauer spricht sich gegen eine Verschiebung bei der Pensions-Harmonisierung aus. "Die Harmonisierung ist heuer zu erledigen", meinte er im "Volksblatt" (Freitag-Ausgabe). Kritik übt er auch an den hohen Beraterkosten in den Ministerien, die zuletzt auch der Rechnungshof in einem Bericht beanstandet hatte.

Der Leiter der Pensionsreformkommission im Sozialministerium, Theodor Tomandl, hatte am Mittwoch gemeint, die Harmonisierung könne auch noch einige Jahre dauern. Neugebauer dazu: "Ich bin nicht dieser Meinung". Die Harmonisierung müsse mit 1. Jänner 2005 "zu laufen" beginnen. Eine Stichtagsregelung, wie sie der ÖGB fordert, lehnt Neugebauer weiter ab. Laut ihm würde das sechs Milliarden Euro in zehn Jahren kosten. "Wir werden ohne Zweifel längere Übergänge brauchen."

Das häufige Engagieren von externen Beratern in den Ministerien lehnt Neugebauer ab. Es gebe in den Ministerien hochkarätige Mitarbeiter, "das eigene Know-how nicht zu nutzen, ist ein schwerer Fehler". Eine "externe Schau", etwa bei Querschnittsmaterien wie dem e-government, könne zwar durchaus Sinn machen, "aber man kann nicht ganze Verwaltungsabläufe externen Beratern zur Überprüfung geben, weil die davon überhaupt keine Ahnung haben", so Neugebauer.

Warum Minister trotzdem so massiv auf sie zurückgreifen? Neugebauer: "Das, was da von Ministern, insbesondere der Freiheitlichen, quasi zum System erhoben wurde, ist wahrscheinlich beides: mangelnde Kompetenz plus Misstrauen gegenüber den Beamten." (APA)