Mexiko-Stadt/Washington - An den Asphalt speienden
Tiefseevulkanen im Golf von Mexiko hat ein Forscherteam mit deutscher
Beteiligung überraschender Weise blühendes Leben entdeckt. 3.000
Meter unter der Meeresoberfläche stießen die Forscher auf ein
Ökosystem, das seine Energie aus den Erdölverbindungen im Asphalt
bezieht und ganz ohne Sonnenlicht auskommt.
Das "chemosynthetische Leben" könnte im erdölreichen Golf von
Mexiko weit verbreitet sein, schreiben die Forscher aus Bremen, Kiel,
Mexiko und den USA im US-Wissenschaftsjournal "Science" (Bd. 304, S.
999).
Untersuchungen
Untersuchungsgebiet waren die so genannten Campeche Knolls,
unterseeische Hügel rund 400 Kilometer nordöstlich der mexikanischen
Hafenstadt Veracruz. Bei ihrer Suche orientierten sich die Forscher
an Erdölspuren, die vom Meeresboden zur Wasseroberfläche aufsteigen.
Vom deutschen Forschungsschiff RV Sonne aus ließen sie ferngesteuerte
Kameras und Greifgeräte in die Tiefe hinab.
Sie entdeckten an den
asphaltierten Hängen Mikroben, Röhrenwürmer, verschiedene
Muschelarten und andere Meereslebewesen. Asphaltbrocken wurden aus
der Tiefe geborgen und später in medizinischen Tomographen
untersucht. "Einige Lebewesen scheinen Asphalt regelrecht zu mögen",
heißt es in dem Bericht.
(APA/dpa)