Bild nicht mehr verfügbar.

Geschwister im Wahlkampf: Priyanka und Rahul Gandhi.

foto: REUTERS/KAMAL KISHORE
Neu-Delhi - Die 57-jährige Sonia Gandhi steht heute an der Spitze der Nehru-Gandhi-Dynastie, die die Geschicke Indiens über Jahrzehnte prägte und drei Regierungschefs stellte. Die prominenteste Familie der indischen Politik ist mit dem Freiheitskämpfer Mahatma Gandhi nicht verwandt. Sie geht vielmehr auf Jawaharlal Nehru zurück, den ersten Premier nach der Unabhängigkeit. Nehru versuchte von 1947 bis 1964 nach sozialistischem Muster die Entwicklung des Landes voranzutreiben. Seine Tochter Indira Gandhi bestimmte als Vorsitzende der Kongresspartei und Premierministerin (1966-77 und 1980-84) die Geschicke des Landes. Sie hatte den Abgeordneten Firoze Gandhi geheiratet und seinen Namen auch nach der Trennung behalten. Indira Gandhi und ihr Sohn Rajiv endeten tragisch. 1984 wurde Indira von zwei Leibwächtern ermordet. Rajiv, ihr Nachfolger 1984 bis 1989, fiel 1991 einem Attentat zum Opfer. Seine aus Italien stammende Frau Sonia hatte vergeblich versucht, ihn von der Politik fern zu halten. Sie hatte den Enkel Nehrus 1965 in Cambridge kennen gelernt. 1998 wurde Sonia Gandhi zur Präsidentin der Kongresspartei gewählt, scheiterte jedoch bei den Wahlen 1999. Sonias Sohn Rahul (34) trat nun auch bei den Parlamentswahlen an und gewann ein Mandat, seine Schwester Priyanka (33) beteiligte sich am Wahlkampf. (dpa, red, DER STANDARD, Print-Ausgabe vom 14.5.2004)