Handschütteln ist Pflicht. Auch zwischendurch: Ein anständiger Boulespieler gibt den Mitspielern brav vor jeder Runde die Pfote. "Schönes Spiel", lautet nach Erkärung von Kristina Pawel der dazugehörige Gruß. Boule (wer "Boccia" sagt, kann wieder gehen) ist eben nicht Fußball - und schnöder Ehrgeiz hat in der frankophilen Kugel-in-den-Sand-Setzer-Szene keinen Platz.

Boule-Anknüpfungspunkte, erklärte "boule.it"-Vereinsspielerin Pawel, gäbe es mittlerweile etliche: etwa im Augarten, im Museumsquartier oder eben auf der Summerstage. Ebendort vertrieben sich die "boule.it"-Spieler Dienstagabend die Zeit, etwa mit den "Pit.bouls", während Ossi Schellmann mit Politikern (unter anderem Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny) und angeblichen Prominenten die Trinkmeile eröffnete: Die schicken Bars am Donaukanal gibt es schon zum neunten Mal.

Das wissen auch Boulespieler vor, während und nach den Spielen zu schätzen. Dennoch, erklärte "boule.it"-Präsident Peter Affenzeller, würde er gerne ganz woanders Turniere spielen: in Schönbrunn. Vor dem Schloss. "Aber dieser Traum wird wohl nie in Erfüllung gehen." (DER STANDARD Printausgabe 13.05.2004)