Washington - Die im Irak von US-Soldaten bei Gefangenen angewandten Verhörmethoden verstoßen nach Ansicht des stellvertretenden Generalstabschefs Peter Pace gegen die Genfer Konventionen. Ihm sei keine Richtlinie der US-Streitkräfte bekannt, die Schlafentzug bis zu 72 Stunden, Isolation von mehr als 30 Tagen oder die Bedrohung mit Hunden vorsehe, sagte der General am Donnerstag auf einer Anhörung vor dem Streitkräfteausschuss des US-Senats. Er wisse auch nicht, wer dies angeordnet habe.

Der Ausschuss untersucht die auf Bildern und Videos dokumentierte Folter irakischer Gefangener durch US-Soldaten. Auf die Frage von Senator Jack Reed, ob er es für einen Verstoß gegen die Genfer Konventionen halte, wenn er auf einem Video einen gefangenen US-Marineinfanteristen sehe - gefesselt, nackt, in schmerzvoller Haltung und mit einer Kapuze über dem Kopf -, entgegnete Pale: "Ich würde dies als eine Verletzung (der Genfer Konventionen) bezeichnen, Sir." Solche von dem Senator beschriebene Bilder machten US-Soldaten von irakischen Gefangenen im Gefängnis Abu Ghraib.

Verteidigungsminister Donald Rumsfeld hatte am Mittwoch die militärischen Verhörmethoden verteidigt und den Vorwurf zurückgewiesen, sie verstießen gegen internationales Recht. Die Genfer Konventionen verbieten unter anderem die unmenschliche Behandlung von Kriegsgefangenen. (APA/AP)