Washington - Nach Einsicht der in der US-Öffentlichkeit bisher geheim gehaltenen Fotos von Misshandlungen und Folter im irakischen Abu Ghraib-Gefängnis zeigen sich einige Senatoren und Abgeordnete schockiert. Die neuen Fotos seien "noch viel schlimmer" als alle bisher in den Medien veröffentlichten Bilder, sagte US-Senatorin Dianne Feinstein (Demokratin in Kalifornien) am Donnerstag. Sie sei geschockt, dass derartige Handlungen von Angehörigen des US-Militärs überhaupt begangen werden konnten. Mitwissen Ein breites Mitwissen und Akzeptanz der Misshandlungen innerhalb des Gefängnisses ortet Senator Bill Nelson (Demokratin Florida). Dies schließe er unter anderem aus einem Foto, wo nackte Iraker aneinander gefesselt am Boden eines Ganges im Gefängnis liegen, und US-Soldaten vorbeigehen ohne die Szene überhaupt zu beachten. Die Vorfälle könnten unmöglich von nur sechs oder sieben einzelnen US-Soldaten als "Privataktion" zu verantworten sein, sondern hätten in dem Gefängnis offenbar System gehabt. Leid Auf den unveröffentlichten Fotos sind nach Angaben einiger Abgeordneter und Senatoren unter anderem Gefangene zu sehen, die sexuell gedemütigt, misshandelt und verletzt werden, etwa durch anale Vergewaltigung mit Gegenständen. Irakische nackte Gefangene würden offenbar durch Hunde terrorisiert und verletzt. Weiters versuche etwa ein gefesselter Gefangener sich selbst bewusstlos zu schlagen, indem er den Kopf gegen die Wand schlage, offenbar um sein Leiden zu beenden. (APA)