Fairer Verlierer
"Ich habe ein bisserl Schulterschmerzen bekommen, aber das soll keine Ausrede sein. Lleyton hat sehr gut gespielt und verdient gewonnen", meinte Melzer. Natürlich sei seine Aufschlagleistung im Vergleich zu den Vorrunden schlechter gewesen und das könne man auch auf die Schmerzen zurückführen. "Aber wenn ich so gut gespielt hätte, wie in den Runden davor, hätte es auch anders ausgehen können."
Melzer wird sich aber auf jeden Fall nach seiner Rückkehr nach Österreich am Samstag an der verletzten Schulter untersuchen lassen. Dass das Antreten in St. Pölten gefährdet ist, glaubt sein Coach Karl-Heinz Wetter aber nicht. "Was es genau ist, kann ich noch nicht beantworten. Aber so drastisch ist es glaube ich nicht", meinte der Betreuer des Weltranglisten-68.
Nervöser Beginn
Im ersten Duell mit Hewitt hatte Melzer nervös begonnen und musste gleich im dritten Game ein Break hinnehmen. Melzer gelang zwar zum 4:4 das Rebreak, doch dann beging der Außenseiter zwei Doppelfehler in Folge und musste neuerlich sein Service abgeben. Melzer warf daraufhin seinen Schläger zu Boden und entging nur knapp einer Verwarnung, weil das Racket zerbrochen war. Nach 36 Minuten war Satz eins verloren. "Er hat sich noch nicht frei gespielt", konstatierte Coach Wetter und leider blieb es auch dabei.
Auch im zweiten Satz musste Melzer im dritten Spiel seinen Aufschlag abgeben und unterzog sich dann einer dreiminütigen Behandlung an der lädierten Schulter, die er sich offenbar gezerrt hat. Zwar hatte Melzer in der Folge nach einem 2:4-Rückstand noch drei Rebreak-Bälle zum 4:4, als er diese aber nicht nützen konnte, war das von vielen Eigenfehlern geprägte Match entschieden.
Positive Bilanz
Dennoch kann die Bilanz nach den drei Siegen über Nicolas Massu, Irakli Labadse und Marat Safin ohne Satzverlust nur positiv ausfallen. "Ich nehme viel Selbstvertrauen von hier mit. Ich bin jetzt an meinem Ziel, den Top 50, knapp dran", meinte Melzer zu den positiven Erkenntnissen. Im deutschen Fernsehen (NDR) stellte Boris Becker dem "neuen Alpen-Boris" wie der Deutsch Wagramer zuvor auf dem Sender genannt worden war, ein gutes Zeugnis aus. "Er hat in den Runden davor, eine solide und starke Leistung geboten", so Becker. Als einen Schlüssel für die Niederlage sah er das wärmere Wetter in Hamburg. "Der Belag war in seinen ersten drei Matches langsamer."