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Das Jarkov-Mammut wurde 1997 in Sibirien gefunden (Archivbild des Fundes).

Foto: Reuters
Paris - Das 1997 in Sibirien gefundene Jarkov-Mammut trug braune, menschenähnliche Haare. Dies ist das Ergebnis von chemischen Analysen und mikroskopischen Untersuchungen, die von Forschern des Kosmetik-Konzerns L'Oreal vorgenommen und am Donnerstagabend veröffentlicht wurden. Die Experten stellten fest, dass in den 20.000 Jahre alten Mammut-Haaren ähnliche Keratine (Hornsubstanzen) enthalten sind wie in menschlichen Haaren.

Das Jarkov-Mammut wurde vor sieben Jahren von einem Angehörigen des Stammes der Dolganen auf der sibirischen Halbinsel Taimyr im eisigen Boden entdeckt. Der Fund wurde nach dem Dolganen benannt, der Gennadij Jarkov heißt.

Fund mit Stoßzähnen

Das Jarkov-Mammut zählt zur Art der Wollhaarigen Mammuts (Mammuthus primigenius). Es wurde an der Universität Utrecht auf ein Alter von 20.380 Jahren datiert, war männlichen Geschlechts und rund 47 Jahre alt. Seine Entdeckung sorgte 1997 für Furore, weil auch die beiden Stoßzähne des Mammut-Bullen von jeweils rund 2,30 Meter Länge und fast 60 Kilogramm Gewicht gefunden wurden.

Untersuchte Haare

Die L'Oreal-Forscher untersuchten zwei Arten von Haaren des Jarkov-Mammuts - die Grannenhaare, die vier Mal dicker sind als menschliche Haupthaare, und die kürzeren und leicht gekräuselten Haare, die unter den Grannenhaaren eine dichte Wolle bildeten und der Art zu ihrem Namen "Wollhaarige Mammuts" verhalfen. Die Grannenhaare verliehen dem Mammut insgesamt eine braune Farbe, obwohl sie in bestimmten Körperzonen hellere Töne bis hin zum Beige oder Gelb aufwiesen.

Erbgut-Vergleiche geplant

Die Pariser Forscher wollen ihre Untersuchungen mit weiteren Haar- und Hautproben des Jarkov-Mammuts fortsetzen. Außerdem sind Vergleiche des Erbguts mit Afrikanischen und Indischen Elefanten geplant. Möglicherweise sind bestimmte Grannenhaare schwach gefärbt, weil das Jarkov-Mammut Phasen der Mangelernährung durchlebte oder klimatischen Schwankungen unterworfen war. Ungeklärt ist auch, ob Mammuts eine Art Mauser durchlebten, wie sie von Vögeln oder Hermelinen bekannt ist. In diesem Fall könnten die feinen und gekräuselten Haare ausgefallen sein, während die langen Grannenhaare erhalten blieben. (APA)