Wien - Läuft für den GAK alles nach Wunsch, dann dürfen sich die Rotjacken am Samstag zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte als österreichischer Fußball-Meister feiern lassen. In der 35. Runde der T Mobile-Bundesliga empfängt der Tabellenführer den FC Superfund Pasching und könnte mit einem Heimsieg und einem gleichzeitigen Punkteverlust von Titelverteidiger Austria in Mattersburg bereits als neuer Champion feststehen. Bei den Violetten spekuliert man jedoch noch mit einem Umfaller des Leaders und einer Entscheidung in der letzten Runde am kommenden Donnerstag.

In den weiteren Samstag-Spielen kommt es bei FC Kärnten - Sturm Graz zu einer (Vor-)Entscheidung im Kampf um den Klassenerhalt, Salzburg will sich in Bregenz endgültig retten und Rapid empfängt den ehemaligen Grün-Weißen Bernd Krauss beim Debüt als Admira-Trainer.

GAK macht sich zum Feiern bereit

Im roten Graz ist alles für die große Party bereit: Der Vorverkauf (nur noch rund 1.000 Karten zu haben) lässt gegen Pasching auf ein ausverkauftes Schwarzenegger-Stadion schließen. "Es wird das schönste und emotionalste Heimspiel in der Geschichte des GAK, denn jetzt geht es wirklich um den Meistertitel", ist sich auch Vereinspräsident Rudi Roth der großen Chance bewusst. Walter Schachner erwartet im Duell der beiden in der Frühjahrs-Meisterschaft noch unbesiegten Teams einen heißen Tanz: "Es wird ein sehr schweres Spiel. Aber wenn wir die Leistungen der vergangenen Wochen abrufen, dann sollte ein Sieg möglich sein."

Die Oberösterreicher kämpfen mit personellen Problemen, Georg Zellhofer will sich dennoch gerade gegen den Tabellenführer anständig präsentieren: "Wir haben beide eine tolle Serie hingelegt. In der Kompaktheit, von Spielart und System sind beide Mannschaften vergleichbar, wenngleich der GAK uns bei Effektivität und Kadergröße doch noch voraus ist."

Bangen um Rushfeldt-Einsatz

Während bei Pasching mit Christian Mayrleb ein Ex-Violetter Unterstützung für die Austria angekündigt hat, sieht es bei Werner Gregoritsch ganz anders aus. Der ehemalige GAK-Coach kann nun als Mattersburg-Trainer mitentscheidend für den Meistertitel sein. "Zuerst müssen wir auf uns schauen, doch wenn mein früherer Verein davon am Ende profitiert, wäre es natürlich eine tolle Sache und auch eine Genugtuung." Bei der Austria hat man die Hoffnung auf eine erfolgreiche Titelverteidigung aber noch nicht aufgegeben. Günter Kronsteiner, der noch um den Einsatz von Goalgetter Sigurd Rushfeldt bangt, kündigte Siege in den verbleibenden zwei Matches an: "Wir wollen unsere Spiele gewinnen und dann schauen wir, was der GAK macht."

Abstiegskampf in Kärnten

In Klagenfurt hilft dem FC Kärnten nur ein Sieg gegen Sturm. Das Schlusslicht steht auf Grund des schlechteren Torverhältnisses (-26 gegenüber -14) bei einem Remis oder einer Heimniederlage als Absteiger fest, doch daran denkt Peter Pacult überhaupt nicht: "Wir wollen das Spiel gewinnen, denn bei den anderen Klubs hat bereits das Rechnen angefangen." Sturm-Coach Michael Petrovic will die Rettung am Wörthersee perfekt machen: "Wir wollen schon jetzt alles entscheiden, auch wenn Kärnten drei Punkte zum Überleben braucht und dementsprechend darum kämpfen wird."

Salzburg in Bregenz

SW Bregenz will sich mit einem Heimsieg gegen Salzburg vom eigenen Publikum verabschieden, auch wenn Regi van Acker um die Motivation des Gegners weiß: "Ich kenne den Druck im Abstiegskampf aus der vergangenen Saison, aber für uns geht es um eine ordentliche spielerische Leistung." Salzburg-Sportchef Peter Assion möchte sich einen Abstiegs-Krimi in der letzten Runde ersparen: "Wir haben es in der eigenen Hand und wollen in Bregenz den Punkt holen, der uns noch fehlt."

Krauss wieder im Hanappi

Rapid muss gegen die Admira gleich auf acht Stammspieler verzichten, Josef Hickersberger bleibt dennoch gelassen: "Unsere Personalprobleme ändern nichts am Ziel, voll zu punkten und die Chancen auf Platz drei aufrecht zu erhalten. Es bietet sich für einige Akteure die Chance, sich zu präsentieren und zu beweisen, dass man auf sie zählen kann." Mit Bernd Krauss feierte Hickersberger 1982 gemeinsam den Meistertitel im Hanappi-Stadion, nun kommt der ehemalige Mitspieler als neuer Admira-Coach nach Hütteldorf. "Die ersten Eindrücke waren gut. Die Spieler haben sich sehr willig gezeigt, aber es wird sich personell was ändern", kündigte der frühere ÖFB-Teamspieler an.(APA)