Der Wiener Börse sind durch die Zukunftsvorsorge im Startjahr 2003 zwischen 120 und 140 Mio. Euro an Anlagevolumen zugeflossen. Im Durchschnitt der kommenden zehn Jahre rechnet Börsevorstand Stefan Zapotocky mit 300 bis 500 Mio. Euro an jährlichen Mittelzuflüssen für die Börse.
Anlage in Polen und Ungarn
Künftig wird die Heimatbörse den österreichischen Vorsorgekuchen aber mit den Kapitalmärkten von sieben der zehn neuen EU-Mitgliedern teilen müssen, in deren Börsen seit 1. Mai auch investiert werden darf. Zakostelsky gibt an, zwischen 3 und 5 Prozent des Gesamtvolumens in die Region Osteuropa mit Schwerpunkt Polen, Ungarn und Tschechien veranlagen zu wollen.
Der Interessensverband der Anleger (IVA) sieht noch einige Verbesserungsmöglichkeiten für die Zukunftsvorsorge. Zum einem fordert IVA-Chef Wilhelm Rasinger von den Anbietern vor allem bei den Kosten höhere Transparenz, vom Gesetzgeber erhofft er sich mehr Flexibilität bei der gesetzlich vorgeschriebenen Aktienquote, da gegen Ende der Laufzeit ein niedrigerer Aktienanteil sinnvoll sei.
Kapitalgarantie überflüssig
Die Kapitalgarantie hält Rasinger für gänzlich überflüssig: "Eine Kapitalgarantie verursacht Kosten, ist in Wahrheit jedoch verzichtbar, da es sich bei der Zukunftsvorsorge ohnedies um eine Langfrist-Veranlagung handelt." Auch Zakosteslsky glaubt, dass die Kapitalgarantie nicht notwendig sei, sie sorge jedoch für Vertrauen der Anleger. Die Kosten beziffert er mit 0,4 bis 0,5 Prozent pro Jahr. Daher regt Zakostelsky beim Gesetzgeber eine zweite Produktvariante der Zukunftsvorsorge ohne Garantie an.