Wien - Schlange Stehen könnte für Studenten an der Uni Wien schon bald der Vergangenheit angehören. Die Einrichtung des elektronischen Verwaltungssystems UNIVIS schreitet voran, teilweise wurde bereits der Probebetrieb aufgenommen, berichtete Vizerektor Günther Vinek bei einer Pressekonferenz am Dienstag in Wien. UNIVIS soll im Endausbau praktisch die ganze Uni Wien durchdringen. So werden nicht nur Studenten bequem von zu Hause aus inskribieren oder sich für Prüfungen anmelden können, auch Gebäudeverwaltung, Personal- und Finanzwesen und Materialwirtschaft sollen letztendlich von UNIVIS unterstützt werden. Doch bis dahin werden noch viele angehende Magister und Doktoren ihre Zeugnisse persönlich abholen, Vinek schätzt, dass die komplette Umsetzung des EDV-Systems rund sechs Jahre dauern wird. Vorrang hat jetzt einmal das Studienwesen. Bis zum Herbst 2001 sollen Inskription, Studien- und Prüfungsverwaltung, Lehrveranstaltungsplanung und Hörsaalverwaltung umgestellt sein. Zugang erhalten die Studenten mittels Chipkarte, die auch den Studentenausweis ersetzen und letztendlich sogar als Schlüssel für Labor- und Praktikumsräume dienen soll. Für Vinek ist entscheidend, dass durch das einheitliche System Kenndaten der Uni und auch der einzelnen Institute und sogar Abteilungen erfasst und jederzeit auf dem aktuellen Stand abrufbar sind. "Durch die verstärkte Autonomie werden derlei Daten für Entscheidungen immer wichtiger", sagte der Vizerektor. Letztendlich ist UNIVIS für Vinek aber auch ein Schritt in Richtung virtuelle Universität, wo auch Lehrveranstaltungen über das Internet abgehalten werden. Lediglich zu den Prüfungen müssten die Studenten - aus verständlichen Gründen - noch selbst beim Prüfer erscheinen. Für UNIVIS wurde eine bereits existierende Software mit dem Titel "i3v education" der Firma Ginit education AG gewählt. Für die Implementierung an der Uni Wien zeichnet das Beratungsunternehmen CSC Ploenzke verantwortlich. (APA)