Der ÖAAB bekenne sich laut Amon zwar zur Fortsetzung der Reformpolitik der Regierung, allerdings "mit einer anderen Geschwindigkeit und einer besseren Kommunikation". Im "profil"-Interview fordert der ÖAAB-Generalsekretär, die soziale Komponente der ÖVP politisch besser sichtbar zu machen.
Inland
Amon macht Regierung für ÖAAB-Verluste mitverantwortlich
ÖAAB-Generalsekretär Amon fordert Sozialstaatssekretär für Volkspartei - Grundstimmung in der Bevölkerung "derzeit nicht gerade ÖVP-freundlich"
Wien - In einem Interview in der Montag erscheinenden
Ausgabe des Nachrichtenmagazins "profil" macht der
ÖAAB-Generalsekretär Werner Amon die Regierungsarbeit für das
schlechte Abschneiden des ÖAAB bei den jüngsten AK-Wahlen
mitverantwortlich. Die Ursache für die Niederlagen ortet Amon "auch
in einer Grundstimmung, die derzeit nicht gerade ÖVP-freundlich ist".
Die Regierung täte gut daran, die Reformen besser zu erklären.
"Offensichtlich hat es bei den Wählern das Bedürfnis gegeben, der
Regierung einmal die Meinung zu sagen", so der ÖAAB-Generalsekretär.
Personelle Veränderungen in der Regierungsmannschaft könnten nach
Ansicht des ÖAAB-Funktionärs durchaus hilfreich sein, das soziale
Profil der ÖVP besser zu transportieren: "Sollte es zu einer
Regierungsumbildung kommen, wäre es ein wichtiges Signal, wenn die
ÖVP im Sozialministerium einen Sozialstaatssekretär stellt." Das
Sozialthema sei so wichtig, dass es nicht dem Koalitionspartner
allein überlassen werden sollte. In diesem Zusammenhang übt Amon im
"profil"-Interview auch indirekte Kritik am Koalitionspartner: "Die
ÖVP muss kompetent vertreten sein, damit es in diesem Bereich nicht
mehr zu Pannen wie in der Vergangenheit kommt." (APA)