US-Präsident George W. Bush verfolgt nach
eigenem Bekenntnis die Berichterstattung in Presse und Fernsehen
nicht allzu genau, weil er dies für seine Arbeit für hinderlich hält.
Er wolle sich durch die Fehleinschätzungen der Journalisten nicht von
seiner "klaren Sicht" der Dinge abbringen lassen, verriet der
Präsident dem Korrespondenten der konservativen "Washington Times",
Bill Sammon, in einem am Freitag veröffentlichten Interview. Das
Gespräch wurde vor mehreren Wochen - also noch vor Aufkommen des
Folterskandals - für ein Bush-Buch des Reporters geführt.
"Frustrierende Erfahrung"
Es könne eine "frustrierende Erfahrung" sein, sich mit den
falschen Meinungen oder Charakterisierungen der Journalisten zu
befassen, sagte der Präsident. Die abendlichen Nachrichtensendungen
im Fernsehen sehe er sich nicht an. Auch verzichte er darauf, die
Kommentare und Kolumnen der Presse zu lesen. Bush erzählte, dass er
einen Blick auf die Titelseiten der großen Blätter werfe und dann
besonders interessante Artikel überfliege. Laut Sammon bekommt Bush
auch von seiner Frau Laura Empfehlungen, welche Artikel er lesen
soll.
US-Präsident liest den Sportteil gründlich
Der Stabschef im Weißen Haus, Andrew Card, ist dafür zuständig,
Informationen aus den Zeitungen herauszufiltern und sie Bush morgens
zu präsentieren. Card berichtete, dass der Präsident aber den
Sportteil der Zeitung jeden Tag selbst lese. (APA)