Amman/Moskau - US-Außenminister Powell will am Samstag den palästinensischen Ministerpräsidenten Korei in der jordanischen Hauptstadt Amman treffen. Am Rande des Weltwirtschaftsforums will er mit ihm über den Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern sprechen. Am Montag wird Korei dann in Berlin US-Sicherheitsberaterin Rice treffen, die ihm einen Brief von US-Präsident Bush übergeben soll. Rice in Moskau von Putin empfangen

US-Sicherheitsberaterin Condoleezza Rice ist am Samstag in Moskau vom russischen Präsidenten Wladimir Putin zu einer Unterredung empfangen worden. Dabei ging es um die Lage im Irak und im Nahen Osten, sowie um die Beziehungen zwischen Russland und den USA, wie der Kreml mitteilte. Rice, die am Freitagabend in Moskau eingetroffen war, sollte im Laufe des Tages auch den russischen Verteidigungsminister Sergej Iwanow und den Chef des Sicherheitsrats und früheren Außenminister Igor Iwanow treffen.

Die Moskauer Zeitung "Kommersant" zitierte Rice mit den Worten, sie wolle die russische Seite zu den Punkten befragen, die in die geplante neue Irak-Resolution des UNO-Sicherheitsrates aufgenommen werden sollten. Die russische Regierung hat sich für die beschleunigte Wiederherstellung der irakischen Souveränität ausgesprochen. Russland trete dafür ein, dass der Irak seine Unabhängigkeit "so schnell wie möglich und in vollem Umfang" zurückerhalte, sagte Vize-Außenminister Juri Fedotow am Freitag. in Moskau. Sicherheitsberaterin Rice wurde am Abend in Moskau erwartet und soll am Samstag von Präsident Wladimir Putin empfangen werden. Die russische Regierung hat überdies eine Untersuchung der Misshandlungen irakischer Gefangener durch US-amerikanische und britische Besatzungssoldaten seitens der Menschenrechtskommission der Vereinten Nationen gefordert. Russland stand selber in den vergangenen Jahren in der UNO-Menschenrechtskommission wegen der Menschenrechtsverstöße seiner Soldaten in Tschetschenien am Pranger.

Rice wollte Moskau am Sonntag verlassen und nach Berlin weiterreisen. Dort trifft sie den palästinensischen Ministerpräsidenten Ahmed Korei, dem sie einen Brief von US-Präsident George W. Bush überreichen soll. Darin soll die Absichtserklärung der USA enthalten sein, den Dialog mit den Palästinensern zu erweitern und israelisch-palästinensischen Verhandlungen nicht vorzugreifen. Bush war nach einem Treffen mit dem jordanischen König Abdullah II. von seiner Unterstützung für den einseitigen Trennungsplan des israelischen Regierungschefs Ariel Sharon abgerückt, der die Räumung des Gaza-Streifens bei gleichzeitiger Annexion der großen Siedlungsblöcke im Westjordanland zum Inhalt hat und inzwischen von Sharons eigener Likud-Partei abgelehnt worden ist. (APA/dpa)