New York - Der weltgrößte Softwarekonzern Microsoft Corporation (Redmond/Washington) hat in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres 1998/99 seinen Gewinn dank der starken Nachfrage nach allen Produkten mehr als verdoppelt. Microsoft verdiente in dem am 31. Dezember 1998 beendeten Halbjahresabschnitt 3,66 Milliarden Dollar (6,16 Mrd. DM/3,15 Mrd. Euro) gegenüber 1,8 Milliarden Dollar in der Vorjahresvergleichszeit. Der Branchenführer steigerte seinen Halbjahresumsatz um 32,4 Prozent auf 8,89 Milliarden Dollar. Der Konzern von Bill Gates hatte zum Jahreswechsel 19,2 (13,9) Milliarden Dollar liquide Mittel in der Kasse. "Die starken Personal-Computer-Auslieferungen haben die Nachfrage nach unseren Produkten angeheizt", erklärte Microsoft-Finanzchef Greg Maffei am Dienstag nach Börsenschluß. Er hob allerdings besonders die starken Absatzsteigerungen für Unternehmenssoftware wie Windows-NT- Betriebssysteme, für die Windows-NT-Server-Software und die Anwendungssoftware Office 97 hervor. Der seit vier Monaten in Washington laufende Kartellprozeß des US- Justizministeriums und von 19 US-Bundesstaaten gegen Microsoft hat den Geschäften des Software-Branchenführers bisher in keiner Weise geschadet. Die Kläger werfen Microsoft unfaire Wettbewerbsmethoden gegen Konkurrenten wie die Softwarefirma Netscape vor. Jahr 2000... Finanzchef Maffei führte das gute Ergebnis aber auch auf die deutlich gestiegene Nachfrage im Zusammenhang mit dem Jahr 2000- Computerproblem zurück. Microsoft hält sich jedoch im Hinblick auf seine Wachstumschancen für das Jahr 1999 bedeckt. Es sei wahrscheinlich, daß Organisationen ihre Ausgaben reduzieren könnten, die nichts mit der Lösung des Jahr 2000-Problems zu hätten, erklärte das Unternehmen. Microsoft führte auch die unsicheren internationalen Wirtschaftsaussichten für seine vorsichtige Lageeinschätzung an. (APA)