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Die Gletscher in Oberösterreich schmelzen "im Rekordtempo", schlug der oberösterreichische Umweltlandesrat Rudi Anschober am Montag Alarm.

Foto: APA/PATZELT/OEAV
Linz - Die Gletscher in Oberösterreich schmelzen "im Rekordtempo", schlug der oberösterreichische Umweltlandesrat Rudi Anschober am Montag in Linz Alarm. Ein Grund dafür seien die außergewöhnlich hohen Temperaturen des vergangenen Sommers. "Die Werte waren die höchsten seit Beginn der Instrumentenbeobachtung vor 220 Jahren. Alle Gletscher-Ungunstfaktoren haben sich im Haushaltsjahr 2002/03 in einem wesentlich verstärkten Ausmaß wiederholt", betonte er.

Ungünstig hätten sich vor allem die "sehr geringe Schneedecke im südlichen Alpenhauptkamm, die Schmelzbedingungen bereits in der ersten Maihälfte, die stark schmelzfördernden Saharastaubfälle, die andauernden Wärmeperioden und dass der Winterschnee bei den meisten Gletschern zur Gänze abgeschmolzen ist" ausgewirkt, erklärte Anschober. Am Hallstätter Gletscher sei zum Beispiel 2003 an allen Teilen ein Rückgang zu verzeichnen gewesen, der "an der Hauptzunge mit minus 20,5 Metern drei Mal größer war als im Jahr davor und insgesamt den stärksten Längenverlust der vergangenen 25 Jahre ergab", so der Umweltlandesrat.

Lehrpfad

Um die alarmierende Situation auch der Bevölkerung veranschaulichen zu können, wurde jetzt die Idee zu einem Lehrpfad am "Hallstätter Gletscher" geboren. Dort könnte demnach eine so genannte "Blickinterpretation" eingerichtet werden, durch die der Gletscherrückgang mittels Markierungen und Infotafeln visualisiert wird. "Zusätzlich sollen an belebten Orten wie etwa dem Linzer Hauptbahnhof Infostellen eingerichtet werden, die durch Übertragungen mit Web-Cams den derzeitigen Zustand des Hallstattgletschers dokumentieren", schlug Anschober vor.

"Ein wichtiger Schritt hin zu einer Trendwende und einer Absenkung der CO2-Emissionen ist das Anfang Mai von der Landesregierung einstimmig beschlossene Klimaschutz-Aktionsprogramm 2004", erläuterte Anschober bei der Pressekonferenz. Das umfangreiche Maßnahmenpaket reiche vom "Ausbau der Ökostrom-Schwerpunktinitiative, dem Landesgebäudevorbildprogramm mit konkreten Pilotprojekten, einer Informations- und Beratungsoffensive, über die Verstärkung von Klimarettung und Klimabündnis bis hin zu einer an den Kyoto-Zielen orientierten Gesamtverkehrsplanung sowie der Erstellung einer Umsetzungsstudie über ein Umweltinvestitionsprogramm, so Anschober. Mit dem nun vorliegenden Programm habe man "einen wichtigen Schritt gesetzt, den Klimaschutz in Oberösterreich deutlich zu verstärken", erklärte der grüne Umweltlandesrat. (APA)