Wien - Die FPÖ bittet den unabhängigen EU-Kandidaten Hans-Peter Martin zum "High Noon". Klubobmann Herbert Scheibner erklärte am Montag in einer Pressekonferenz, die FPÖ lade Martin ein, gemeinsam mit ihrem Spitzenkandidaten Hans Kronberger am kommenden Montag um 12 Uhr Mittag im Presseclub Concordia alle Rechnungen offen zu legen. Das werde "die Stunde der Wahrheit" werden, dann könne man nachprüfen, ob Martin bei seinen Spesen auch alles korrekt abgewickelt habe, so wie dies Kronberger getan habe. Martin könne dazu auch unabhängige Notare mitbringen. Sollte Martin nicht kommen, dann will Kronberger alleine alle seine Rechnungen der Öffentlichkeit präsentieren.

Scheibner äußerte Zweifel, dass bei Martin alles korrekt sei. Es gebe "einige Hinweise", dass er in seiner Zeit als sozialdemokratischer Abgeordneter das gesamte System in Anspruch genommen habe. Erst seit er als "unabhäniger Aufdecker" auftrete, sei das anders. Der FPÖ-Klubobmann warf Martin außerdem vor, dass er die Parteigründung nur deshalb eingeleitet habe, um die Wahlkampfkosten-Rückerstattung bekommen zu können.

Dass Martin nun Kronberger und Landeshauptmann Jörg Haider Klagen androhe, sei ein Zeichen für dessen Nervosität. Die FPÖ sehe solchen Klagen gelassen entgegen, betonte Scheibner. Es gehe um Glaubwürdigkeit, ob die Latte, die Martin für die anderen gelegt habe, auch für ihn selbst gelte.

"Übelste Verleumdung im Stile Jörg Haiders"

"Übelste Verleumdung im Stile Jörg Haiders" wirft EU-Kandidat Hans-Peter Martin den freiheitlichen Wahlkämpfern vor. FPÖ-Klubchef Herbert Scheibner hatte Martin am Montag zum "High Noon" gebeten und für kommenden Montag zum gemeinsamen Offenlegen der Spesenabrechnung eingeladen. Auf die Einladung reagierte er gegenüber der APA mit Attacken gegen den FPÖ-Spitzenkandidaten Hans Kronberger. Dieser habe - was die Spesen betrifft - eine Differenz von mehreren 100.000 Euro zu erklären. Eine klare Antwort, ob er den gemeinsamen Offenlegungstermin wahrnehmen werde, gab Martin trotz mehrmaliger Nachfrage nicht.

Was die Spesenabrechnungen betrifft, bekräftigte Martin: "Jeder ist eingeladen, sich bei mir die Belege anzuschauen." Und: "Die FPÖ ist nicht der oberste Richter in Österreich." Näher wollte er auf die Frage, ob er den Termin der FPÖ kommenden Montag wahrnehmen werde, nicht eingehen. Es sei wohl alles gesagt. (APA)