Wien - Insgesamt 711.000 Gästenächtigungen im April - das gab es noch nie. Und das sind gleich um zehn Prozent mehr als im April des Vorjahres. Damit liegt auch das Wiener Nächtigungsergebnis von Jänner bis April 2004 um 9,5 Prozent über dem des ersten 2003-er Drittels. Bei den Umsätzen liegen erst die Werte von Jänner bis März vor - aber auch die weisen mit 57,5 Millionen Euro ebenfalls ein Plus von 10,6 Prozent aus.

Was ein derartiges Rekordergebnis ermöglichte: Nächtigungssteigerungen aus allen Hauptmärkten des Wien-Tourismus - mit Ausnahme von Italien und der GUS. Besonders massiv war der Zuwachs aus den Fernmärkten USA (ein Plus von 39 Prozent) und Japan (ein Hinaufschnellen um 63 Prozent), aber auch aus Frankreich (+ 31 Prozent).

Alle Hotelkategorien profitieren

Von diesem April profitierten alle Hotelkategorien - bis auf die einfachen. Die Bettenauslastung erhöhte sich auf 59,7 Prozent (im April 2003 lag dieser Wert bei 53,9 Prozent). Auf die Zimmerauslastung umgelegt waren diese zu rund 72 Prozent belegt.

Das Wien-gerichtete Strömen der Touristen bringt auch entsprechend Geld in die Kassen. Der Tourismus in Wien habe im Jahr 2002 eine Wertschöpfung von 3,4 Milliarden Euro und damit 5,8 Prozent des Bruttoregionalprodukts bewirkt.

"Tourismus-Satellitenkonto"

2003 betrug der Anteil sogar 5,9 Prozent, rechneten Vizebürgermeister Sepp Rieder (SP) und Tourismus Direktor Karl Seitlinger am Montag vor. Diese Daten wurden erstmals mittels einer als "Tourismus-Satellitenkonto" bezeichneten Studie ermittelt.

Dieses vom Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO) und der Statistik Austria entwickelte Instrument erfasst erstmals die gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen des Tourismus auf alle Wirtschaftszweige der Stadt.

Berücksichtigt werden dabei nicht nur die direkten Effekte auf Hotellerie oder Gastronomie, sondern auch die indirekten Auswirkungen etwa für das Nahrungsmittelgewerbe oder die Banken und Versicherungen. (DER STANDARD Printausgabe, 18.05.2004 APA, red)