Wien - Das Ernst-Kirchweger-Haus in Wien, Heimstatt der linken antifaschistischen Szene und der Zeitschrift "Tatblatt", war am Dienstag Ziel einer Razzia des Büros für Sofortmaßnahmen des Wiener Magistrats sowie der Polizei. Keineswegs habe es sich dabei um den Versuch einer Räumung gehalten, betonte ein Magistratssprecher auf APA-Anfrage. Das Haus gehört der KPÖ, die angesichts ihrer Finanznöte zuletzt auf der Suche nach einem Käufer für die Immobilie war.

Es sei um die Einhaltung von sicherheits- und feuerpolizeilichen Vorschriften gegangen, so der Sprecher, auch nach Suchtgift habe man gesucht. Gefunden habe die Wiener Einsatzgruppe Alarmabteilung (WEGA) mit ihren Suchtgifthunden in dieser Hinsicht allerdings nichts. Im Zuge des Polizeieinsatzes wurden drei Personen vorrübergehend festgenommen. Nach Angaben der Polizei hätte die fremdenpolizeiliche Überprüfung ergeben, dass sich zwei Afrikaner und ein Pakistani rechtswidrig in Österreich aufhielten.

Behörden kündigen weitere Überprüfungen an

Enfernt habe man eine illegal eingebaute Tür im ersten Stock, einen weiteren "Verbau" im dritten Stock sowie auf einige "illegale Ablagerungen". Der Magistratssprecher kündigte an, dass die Behörden auch künftig Nachschau in dem Haus halten würden.

Bei der KPÖ betonte ein Sprecher, dass er von dem Einsatz erst durch die Anfrage der APA erfahren habe. Das seit 1990 von verschiedenen Gruppen besetzte Haus in Wien-Favoriten sei weiter im Besitz der Partei, die "Besetzer" seien mit Mietverträgen zum symbolischen Preis von einem Schilling pro Jahr ausgestattet. Man habe Verkaufsüberlegungen angestellt, herausgekommen sei bisher aber noch nichts. (APA/red)