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Ex AC-Milan-Star Gianni Rivera, hier neben Silvio Berlusconi, kann auf eine erfolgreiche politische Karriere in den Reihen des Oppositionsbündnisses "Ulivo" zurückgreifen.

Foto: Stefano Rellandini REUTERS
Rom - Starjournalisten, TV-Moderatoren und Showmaster: Die italienische Politik setzt immer mehr auf Fernsehleute, um bei den Europawahlen im Juni Wählerstimmen zu gewinnen. Nachdem das oppositionelle Vier-Parteien-Bündnis "Lista Prodi" die Anchor-Woman der Hauptnachrichten der öffentlich-rechtlichen TV-Anstalt RAI, die Südtirolerin Lilli Gruber, als Spitzenkandidatin des Mitte-Links-Bündnisses im mittelitalienischen Wahlkreis gewonnen hat, jagen auch die Parteien der Regierungskoalition nach bekannten Außenseitern der Politik, die die Gunst der Wählerschaft an sich ziehen könnten.

Spitzenkandidaten der "Azzurri"

Die liberalkonservative Partei des italienischen Regierungschef Silvio Berlusconi Forza Italia greift auf das Reservoir der vom TV-Tycoon kontrollierten Fernsehgesellschaft Mediaset zurück, um populäre TV-Leute in seine Wahllisten einzutragen. Zu den Spitzenkandidaten der "Azzurri" zählen der Journalist Alessandro Cecchi Paone sowie die TV-Moderatorin und Schauspielerin Elisabetta Gardini.

Forza Italia will mit Sängerin "Glamour" in die Wahl bringen

In punkto "Glamour" versucht die rechtsorientierte Regierungspartei Alleanza Nazionale Berlusconi Forza Italia noch zu übertreffen. Finis Partei rekrutierte für ihre europäischen Wahllisten die Sängerin Marcella Bella sowie die amerikanische Schauspielerin Clarissa Burt, die erst kürzlich die italienische Staatsbürgerschaft erhalten hat. Sogar der Glanz des Adels blinkt bei der AN. Parteivorsitzender Gianfranco Fini überredete den Grafen Amedeo von Aosta, Cousin des Prinzen Vittorio Emanuele von Savoyen, in die politische Arena einzusteigen und um einen der 78 Sitze im Straßburger Parlament zu werben.

Lista Prodi will mit Berlusconi-kritischem Journalisten punkten

Die "Lista Prodi" reagierte mit der Kandidatur des TV-Journalisten Michele Santoro. Dieser hatte in den vergangenen Monaten mit seinen scharfen Angriffen auf Regierungschef Berlusconi und dessen Machtposition in der italienischen Parteienlandschaft für Schlagzeilen gesorgt.

Kopf-an-Kopf Rennen der Ex-Fußballstars

Bei den Europawahlen bahnt sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen zweier Legenden des italienischen Fußballs an: Der Ex-Stürmer Gigi Riva erwägt eine Kandidatur in den Reihen der Forza Italia. Er wird sich wahrscheinlich mit dem Ex-Star von AC Milan, Gianni Rivera, auseinander setzen müssen, der auf eine erfolgreiche politische Karriere in den Reihen des Oppositionsbündnisses "Ulivo" zurückgreifen kann. (APA)