New York - In der US-Folterdebatte haben sich sowohl das Pentagon als auch die CIA gegen neue Vorwürfe in einem Artikel des Enthüllungsreporters Seymour Hersh im New Yorker zur Wehr gesetzt. "Das ist der hysterischste Fall von journalistischer Fahrlässigkeit, den ich jemals gesehen habe", wetterte der Sprecher des Pentagons, Lawrence DiRita, am Montag. Auch die CIA meinte, die Geschichte im New Yorker sei "im Wesentlichen falsch". Hersh kontert, er habe sich bei seinem Bericht über angeblich besonders scharfe Verhörmethoden einer geheimen Pentagoneinheit nicht nur auf eine einzige Quelle verlassen, sondern mehrere Personen befragt.Die Dementis nahm er gelassen: "Ich habe erwartet, dass es diese Art von Reaktion geben wird." Rumsfeld äußerte sich zwar nicht direkt, philosophierte aber in einer Rede vor der konservativen Heritage Foundation über die Güte von Medienberichten, die von "akkurat bis ungeheuer verzerrt" reichten. (DER STANDARD, Printausgabe, 19.5.2004)