Washington - Die USA haben den Sudan von ihrer Liste "unkooperativer" Länder im Antiterrorkampf gestrichen, wie Außenamtssprecher Richard Boucher am Dienstag in Washington mitteilte. Der Sudan bleibt aber auf einer zweiten Liste von Ländern, die den Terrorismus unterstützen - deshalb, weil sich nach wie vor militante Palästinenser etwa wie Hamas im Land aufhielten, sagte Boucher weiter.

Die erste Liste umfasst nunmehr noch Kuba, den Iran, Libyen, Nordkorea und Syrien. Der Status von Libyen wird Boucher zufolge zurzeit überprüft. Das Land hatte sich Ende vergangenen Jahres zur Einstellung aller Programme für Massenvernichtungswaffen verpflichtet. Seitdem hat sich das amerikanisch-libysche Verhältnis deutlich verbessert.

Ethnische Säuberungen

Im Sudan tobt derzeit ein Bürgerkrieg. In der Darfur-Region in Westsudan leidet die gesamte Zivilbevölkerung unter den Kämpfen zwischen Rebellen und regierungstreuen Milizen, Mord und Vertreibung.

Unabhängige Experten haben sich für einen internationalen Militäreinsatz in der westsudanesischen Krisenregion Darfur ausgesprochen. Der UN-Sicherheitsrat solle die sudanesische Regierung auffordern, die Angriffe gegen Zivilisten einzustellen und den Hilfsorganisationen den freien Zugang in die Region zu gewähren, betonte die "International Crisis Group" am Montag. Komme Khartum dem nicht nach, solle der Sicherheitsrat "die Anwendung militärischer Gewalt autorisieren". Details schlugen die Experten nicht vor.

In Darfur bekämpfen arabische Milizen mit Unterstützung der sudanesischen Armee die schwarzafrikanische Bevölkerung. Nach jüngsten Schätzungen wurden mindestens 10.000 Menschen getötet, mehr als eine Million auf der Flucht. (APA)