New York - Letzten November hatte das Rote Kreuz laut Angaben der "New York Times" das Gefängnis in Abu Ghraib zwei Mal unangemeldet besucht und sich über Gefangenen-Misshandlung in einem Gefängnisblock beschwert. Der Armee wurde ein Bericht darüber vorgelegt. Und sie hat reagiert: Der Organisation wurde beschieden, sie solle ihre Besuche in Zukunft anzukündigen, berichtete das Blatt am Mittwoch unter Berufung auf einen hochrangigen Offizier.

Bei dem kontrollierten Block handelte es sich um den Trakt, in dem die Misshandlungen stattfanden, die in den vergangenen Wochen bekannt wurden und weltweit Empörung ausgelöst haben. Eine Sprecherin des US-Verteidigungsministeriums weigerte sich, den Bericht zu kommentieren.

Die Armee habe zudem wegen der Vorwürfe erst nach dem 24. Dezember eine Untersuchung eingeleitet, sagte der Offizier dem Blatt weiter. An diesem Tag antwortete die Armee auf den Rot-Kreuz-Bericht zu den Misshandlungen. Mit Hinweis auf diese Reaktion hat die Armee bisher immer beteuert, schnell auf die Vorwürfe reagiert zu haben. Der Rot-Kreuz-Bericht vom November ist der erste konkrete Hinweis auf die Misshandlungen, der bisher bekannt ist. Im Jänner haben Ermittler dann die Fotografien erhalten, die die Misshandlungen zeigen. (APA/Reuters)