Chalabi übte Kritik an den amerikanischen und britischen Besatzungskräften, die er für die katastrophale Sicherheitslage im Land verantwortlich machte. Auch sei es ihnen nicht gelungen, die Strukturen des Terrornetzwerks Al Kaida zu zerschlagen, sagte Chalabi.
USA streicht Chalabi die Mittel
Der INC soll von Juli an kein Geld mehr von den USA erhalten. Washington reagiere damit auch auf Fehlinformationen, die Chalabi der US-Regierung und den US-Geheimdiensten geliefert habe, berichtete die "New York Times" (Dienstag-Ausgabe) unter Berufung auf einen Parteifunktionär. Chalabis Partei habe bisher monatlich 335.000 Dollar (etwa 280.000 Euro) erhalten. Dafür sei auch der US-Militärgeheimdienst DIA mit Informationen aus dem Irak versorgt worden. In den vergangenen vier Jahren soll der INC insgesamt 27 Millionen Dollar von Washington erhalten haben, schreibt die Zeitung.
Falschinformationen
Chalabi hatte laut dem Pressebericht den US-Geheimdiensten vor dem Krieg teilweise falsch und irreführend über den Irak unter Saddam Hussein berichtet. Der einflussreiche demokratische Senator Joseph Biden hatte laut "New York Times" Chalabi als "Darling des Vizepräsidenten (Dick Cheney) und einiger Zivilisten im Verteidigungsministerium" beschrieben. Chalabi sei nicht "Teil der Lösung" im Irak, sondern selbst ein "Problem".