Vertrag bis 2005
Gleichzeitig hat Mahr auch Gerüchte über seinen unmittelbar bevorstehenden Rückzug bei RTL zurückgewiesen. "Ich habe einen Vertrag bis Ende 2005, und ich beschäftige mich nicht mit dem Gedanken eines Rücktrittes" so der RTL-Infodirektor.
RTL Group-Chef Gerhard Zeiler (48) hatte im Vormonat erklärt, "dass niemand länger als maximal zehn Jahre ein und denselben Chefposten innehaben soll". Medien hatten dies als Querverweis auf Mahr gedeutet, der bereits seit zehn Jahren beim Sender ist. Mahr selbst meint dazu nun: Zeiler habe die Aussage nicht auf ihn bezogen. Genau so wie Gerhard Zeiler sei er zwar "der Meinung, dass man nicht zu lange dasselbe machen soll. Aber ob das zehn oder elf Jahre sind, das ist alles offen", sagt er.
Spekulationen
In Österreich war bereits spekuliert worden, dass Mahr sich unter Umständen bei einem Tageszeitungsprojekt der News-Herausgeber Fellner engagieren könnte. Dem Vernehmen nach sollen sich Fellner und Mahr vergangene Woche getroffen haben. Mahr wollte das im Gespräch mit der APA nicht kommentieren.
Spekuliert wurde zuletzt auch darüber, dass Mahr möglicherweise zur "Kronen Zeitung" zurückkehren könnte - als Schlichter im Streit zwischen dem Gründer Hans Dichand und dem Eigentümer, der deutschen WAZ-Gruppe (Westdeutsche Allgemeine Zeitung). Der RTL-Infochef dementiert aber auch das: Es habe ihn niemand gerufen, den "Konflikt werden und müssen die Gesellschafter unter sich ausmachen". Mahr war bereits von 1988 bis 1994 Geschäftsführer der "Krone" gewesen. Die WAZ ist mit rund sieben Prozent auch an RTL beteiligt.
"Das Beispiel von ProSieben ist ein abschreckendes"
Auch für RTL schließt Mahr ein Österreich-Programmfenster für RTL weiter aus. Dass der Konkurrent ProSieben seit Jänner in einem Programmfenster mit "Austria TopNews" eine eigene österreichische Nachrichtensendung ausstrahlt, ändere daran vorerst nichts: "Das Beispiel von ProSieben ist ein abschreckendes. Eine herzig bemühte Sendung, die von ein paar tausend Leuten gesehen wird, die ist sinnlos", sagt Mahr: "Ökonomisch gesehen wäre es günstiger, jedem Seher eine VHS-Kassette per Post zu schicken."
Der ORF, glaubt er, hätte zwar gerade bei den News Konkurrenz notwendig (Mahr: "Nach wie vor ist die Qualität der Mitarbeiter hervorragend, aber ich habe das Gefühl, dass streitbare Berichterstattung von oben nicht gerade gefördert wird".) Trotzdem werde es vorerst aber aus Kostengründen kein spezielles Österreich-Programm bei RTL geben.