Washington/Bagdad - Nach der Machtübergabe im Irak könnten nach Einschätzung des zuständigen US-Generals noch mehr Truppen zur Stabilisierung des Landes nötig sein als bisher. Die Situation im Irak "könnte durchaus noch gewalttätiger werden als das, was wie heute sehen, daher ist es möglich, dass wir mehr Truppen brauchen werden", sagte der US-Oberbefehlshaber für den Nahen Osten, John Abizaid, am Mittwoch in einer Anhörung vor dem US-Kongress.

Zur Begründung erklärte Abizaid, nach der Machtübergabe am 30. Juni werde zunächst "unklar bleiben, was weiter geschieht", und zwar bis zu den Ende des Jahres geplanten Wahlen. Die irakischen Sicherheitskräfte, die derzeit von den US-Truppen ausgebildet werden, würden möglicherweise erst im April 2005 voll einsatzfähig sein, sagte der General weiter. Er räumte ein, dass er die Stärke der irakischen Aufständischen möglicherweise unterschätzt habe. Der Erfolg der US-Streitkräfte werde durch einen Mangel an Militärpolizisten und anderen Hilfstruppen beeinträchtigt, sagte Abizaid.

Im Irak sind derzeit insgesamt 155.000 ausländische Soldaten stationiert, darunter 135.000 Amerikaner. (APA/AP/dpa)