ORF-Programmdirektor Reinhard Scolik

Foto:ORF/Milenko Badzic
etat.at: Die ORF-Quoten der Echtzeit-Serie "24" sind nicht gerade berauschend. Vielfach wird kritisiert, dass die Serie zu spät ausgestrahlt wird, warum die späte Beginnzeit?

Scolik: Weil sich die Erwartungen auf dem ursprünglichen Sendetermin leider nicht erfüllt haben. Entgegen der ersten Staffel ist der Hype diesmal ausgeblieben. Es hat sich nur eine kleine Fangemeinde herauskristallisiert. Die Quoten sind deutlich unter dem üblichen Schnitt auf diesem Sendeplatz zurückgeblieben, deshalb die Verschiebung auf 23.00 Uhr bzw. 23.30 Uhr.

etat.at: RTL 2 bringt die "24"-Folgen bereits am Dienstag 20.15, im ORF sind dieselben Folgen dann am Freitag zu sehen. Wie hoch schätzen Sie die Quotenverluste dadurch ein? Warum strahlt der ORF "24" drei Tage nach RTL aus?

Scolik: Das Interesse der österreichischen Zuschauer bei RTL 2 hat sich mit der Verschiebung nicht gesteigert - durchschnittlich 90.000 Österreicher schauen die Serie im deutschen Programm.

Eine Ausstrahlung im Hauptabend kommt für uns aber grundsätzlich nicht in Frage, weil wir uns in der Hauptabendprogrammierung nicht wie RTL2 auf eine schmale Zielgruppe beschränken können. Außerdem sind einige Folgen erst ab 16 Jahren freigegeben und könnte aufgrund unserer Jugendschutzbestimmungen nicht ungeschnitten um 20.15 Uhr gespielt werden.

etat.at Wieviel hat der ORF für die Ausstrahlungsrechte von "24" bezahlt?

Scolik: Die Kosten für die Ausstrahlungen liegen im üblichen Rahmen.

etat.at: Wird die dritte Staffel von 24 auch im ORF zu sehen sein? Wenn ja, wann?

Scolik: Nach derzeitigem Stand schließe ich das eher aus.

etat.at: Vox startete vergangene Woche mit "Six Feet Under", der ORF strahlt die Serie ab Herbst im Rahmen der Donnerstag Nacht aus. Wann genau wird "Six Feet Under" im ORF starten und um welche Uhrzeit?

Scolik: Die Detailplanung steht noch nicht ganz, aber wir werden die Serie voraussichtlich um ca. 23.00 Uhr spielen. (red)