Barghuti war wegen "Mitgliedschaft in einer terroristischen Organisation" und mehrfachen Mordes angeklagt. Israelische Soldaten hatten ihn im April 2002 in Ramallah festgenommen. Barghuti sagte nach dem Gerichtstermin, seine eigene Zukunft sei unwichtig, "selbst wenn ich im Gefängnis sterben muss". "Der Tag meiner Befreiung wird kommen, wenn das palästinensische Volk sich aus der Besatzung befreit." Der Tag der Strafmaßverkündung fällt mit Barghutis 45. Geburtstag am 6. Juni zusammen.
Der Berater von Palästinenserpräsident Yasser Arafat, Nabil Abu Rudeina, bezeichnete das israelische Gericht als "unrechtmäßig" und forderte Bargutis Freilassung. Der Schuldspruch sei eine "Eskalation" im Nahost-Konflikt. Barguti ist als Anführer von Arafats Fatah-Organisation im Westjordanland in den Palästinensergebieten sehr beliebt und hatte als möglicher Nachfolger des Palästinenserpräsidenten gegolten.