Marseille - Im südfranzösischen Marseille ist ein großes Waffenlager ausgehoben worden. Wie die Polizei am Freitag mitteilte, wurde dabei ein 47-jähriger Iraner festgenommen, in dessen Wohnhaus sich das Waffendepot befand und der wegen mutmaßlicher terroristischer Tätigkeit registriert war. Die Sicherheitskräfte befürchteten bei ihrem Zugriff einen Anschlag. Daher wurden vorsorglich 60 Anrainer evakuiert, bevor die Tür zur Wohnung des Iraners und ein Fenster gesprengt wurden. Nach Prüfung der Fakten gehe man nun aber von einem rein kriminellen Hintergrund aus, teilte die Polizei in Marseille mit.

Die Beschlagnahmung der Waffen erfolgte am Donnerstagabend, nachdem Anwohner einen Hinweis gegeben hatten. Die Polizei beschlagnahmte sieben Kilogramm Sprengstoff, ein Sturmgewehr, fünf weitere Schusswaffen, mehrere Granaten und Material für Einbrüche, Blaulichter und Handschellen. Die Ermittler schlossen nicht aus, dass es sich um ein Waffenlager zur Vorbereitung terroristischer Anschläge handelte. Es sei aber auch möglich, dass es sich um ein Waffendepot von Schwerkriminellen handelte.

Der Iraner wurde Freitag Früh in seiner Wohnung im vierten Stock festgenommen. Die Ermittlungen konzentrierten sich zunächst darauf, ob der Iraner, dem der Keller gehört, auch der Eigentümer der Waffen war. Unter den beschlagnahmten Materialien befanden sich auch spanische Straßenkarten. (APA/AFP)