Vorgeburtliche Analysen
Für die Studie wurde eine Gruppe von 58 Kindern, die zwischen 1996 bis 1997 geboren wurden, immer wieder untersucht. Ausgangspunkt war eine Analyse noch vor der Geburt der Kinder, und zwar wurde der Testosteron-Gehalt des Fruchtwassers bestimmt. Die Wissenschafter setzten und setzen voraus, dass dies auch die Testosteron-Levels in den Babies selbst widerspiegelte.
Mittlerweile konnten die Forscher mit den Kindern eine Reihe von Tests etwa bezüglich sozialer Kompetenzen oder Lernfähigkeiten anstellen. Es zeigte sich, dass Babies mit höheren Testosteron-Levels vor der Geburt im Alter von einem Jahr ein eingeschränkteres Vokabular beim Sprechen zeigten und auch weniger oft Augenkontakt suchten.
Unterdrücktes Einfühlungsvermögen
Im Alter von vier Jahren gab es dann eine weitere Untersuchung, diesmal wurden die Mütter gebeten, Fragebögen auszufüllen. Die Auswertung ergab, dass die soziale Entwicklung von Kindern mit höheren fetalen Testosteron-Levels weniger gediehen war. In einer anderen Studie hatten hatte sich im Gegenzug gezeigt, dass achtjährige Mädchen mit vergleichsweise hohen Testosteron-Gehalten im Mutterleib etwa bei Versuchen, im Geiste eine dreidimensionale Figur rotieren zu lassen, besser abschnitten.
Simon Baron-Cohen, Leiter der ersten Untersuchung, sieht seine Theorien durch die Studien bestätigt. Demnach führen höhere Testosteron-Gehalte dazu, dass sich das kindliche Gehirn eher in Richtung entwickelt um Muster zu erkennen und Systeme zu analysieren. Gleichzeitig werden Fähigkeiten wie Kommunikation oder Einfühlungsvermögen eher unterdrückt.