Bregenz - Die Kampftrinker werden immer jünger. Dorffeste und ähnliche Veranstaltungen enden für immer mehr Jugendliche und Kinder in ärztlicher Behandlung. "Binge Drinking" heißt das Rauschsaufen auf Neudeutsch. "Alcopops", die Modegetränke aus Energydrinks oder Limonaden und Hochprozentigem, führen zum schnellen Rausch. Das Jugendgesetz verbietet zwar die Abgabe von Alkohol an unter 16-Jährige, kontrolliert wird aber nur selten.
Ihre ersten Alkoholerfahrungen machen österreichische Jugendliche mit 13. Dann geht die Suchtkarriere recht schnell, wie Zahlen des Anton-Proksch-Instituts für jugendliche Alkoholabhängige zeigen: 14 Prozent der 13- bis 14-Jährigen und mehr als ein Drittel der 15-Jährigen konsumieren regelmäßig mindestens einmal die Woche Alkohol. Bei drei Prozent der 16- Jährigen ist dies "problematisch", sie konsumieren mehr als zwei Bier oder einen halben Liter Wein täglich.
"Tut endlich etwas!"
Der Alltag bestätigt die Statistik: "Bei uns haben sich nach Zeltfesten die Anrufe von Rettungsleuten und Kontrollorganen gehäuft", sagt Bürgermeister Josef Moosbrugger, Obmann der Regionalplanungsgemeinschaft Bregenzerwald. Tenor der Anrufe: "Tut endlich etwas!" Rechtzeitig zu Beginn der Festsaison reagieren die Bregenzerwälder Gemeinden.
Eintritts-Armbändchen in speziellen Farben
Was in den USA längst üblich ist, soll nun auch in Vorarlberg umgesetzt werden: Jugendliche unter 16 bekommen bei Veranstaltungen Eintritts-Armbändchen in speziellen Farben. Die Alkoholabgabe an sie ist verboten. Die Einhaltung des Alkoholverbotes, aber auch der Sperrstunde (je nach Alter 23 oder 24 Uhr) wird von Wachpersonal kontrolliert. Kontrolle ist für Veranstalter Auflage, die Bändchenabgabe nur Empfehlung.
Moosbrugger: "Wir haben als Gemeinde die Verpflichtung zu handeln, sonst eskaliert die Situation."