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Die Nominierung des ehemaligen baden-württembergischen Ministerpräsidenten Hans Filbinger zum Wahlmann für die deutsche Bundespräsidentenwahl stösst wegen dessen Nazi-Vergangenheit auf Protest.

Foto: APA/EPA/Bernd Weißbrod
Berlin - Trotz wachsender Proteste will die Union CDU/CSU weiter mit dem früheren baden-württembergischen CDU-Ministerpräsidenten Hans Filbinger als Wahlmann bei der deutschen Bundespräsidentenwahl an diesem Sonntag antreten. CDU-Chefin Angela Merkel bezeichnete die Ablehnung am Freitag als "unverständlich", da der 90-Jährige mehrfach den Bundespräsidenten gewählt habe, ohne dass damals Widerspruch geäußert worden sei. Merkel sagte in Wiesbaden, man müsse die Entscheidung des Landtags akzeptieren. Filbinger war von 1966 bis 1978 Ministerpräsident von Baden-Württemberg. Der Jurist war vor 26 Jahren wegen der Diskussion über seine Mitwirkung an vier Todesurteilen zurückgetreten. Filbinger hatte die Vorwürfe stets als ungerechtfertigt bezeichnet. Nach Angaben des Stuttgarter Landtags hat er bereits sechs Mal als Vertreter Baden-Württembergs an der Wahl des Bundespräsidenten teilgenommen. (APA/dpa)