Khartum - Nach internationalen Protesten hat die sudanesische Regierung die Beschränkungen für Hilfsorganisationen gelockert, die der Not leidenden Bevölkerung in der vom Bürgerkrieg heimgesuchten Region Darfur (Darfour) helfen wollen. Wie das Außenministerium und das Ministerium für humanitäre Angelegenheiten am Freitag bekanntgaben, erhalten die Hilfsorganisationen bei den diplomatischen Vertretungen Sudans binnen 48 Stunden Einreisevisa für drei Monate.

UNO-Generalsekretär Kofi Annan begrüßte in New York die Erklärung der sudanesischen Regierung. Annan vertraue darauf, dass die Maßnahmen sofort umgesetzt würden, sagte UNO-Sprecher Fred Eckhard.

Die seit Monaten anhaltenden Kämpfe im Westen Sudans haben nach UNO-Angaben rund eine Million Menschen zu Flüchtlingen gemacht, mehr als 100.000 hätten die Grenze zum Tschad überschritten. Offiziell erklärte Khartum, für die Gewalt in Darfur seien Rebellengruppen verantwortlich, mit denen sie nichts zu tun habe.

Zahlreiche Hilfsorganisationen warfen der sudanesischen Regierung vor, den Transport von Nahrungsmitteln und Medikamenten in die Region Darfur zu blockieren. Sollte Khartum den Weg für Hilfsgüter nicht frei machen, drohe eine Hungerkatastrophe, erklärten die Ärzte ohne Grenzen am Donnerstag in Berlin. (APA)