Die Schlögener Schlinge

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Das Mühlviertel möchte als Wanderregion reüssieren, daher hat man das gesamte Routennetz neu beschildert und neue Wanderwege angelegt, von denen eine in Niederkappel ausgehende Runde, die den neuen Naturlehrpfad Donauschlinge einschließt, einen absoluten Höhepunkt darstellt. Der Turm der Ruine Haichenbach – auch Kerschbaumerschlössel genannt – wurde restauriert und eine metallene Stiege eingebaut, er fungiert nun als Aussichtswarte, die ihresgleichen im gesamten Verlauf der österreichischen Donau sucht. Haichenbach liegt quasi inmitten der berühmten Schlögener Schlinge, wird also vom Strom auf beiden Seiten umflossen. Von der Turmplattform hat man nun ungehinderte Sicht auf beide Äste der Schlinge, was unerhört eindrucksvoll ist.

Das früher unpassierbare linke Ufer der Donau gegenüber von Inzell ist durch den Naturlehrpfad Donauschlinge erschlossen. Mit eisernen Treppen, Seilgeländern und Brücken wurden alle schwierigen Stellen entschärft. Man wandert auf der steilen Leiten in einem ständigen Bergauf und Bergab und hat einen Traumblick auf den Strom und zum Steinerfelsen über dem rechten Gestade. Ein Folder, der die Informationstafeln am Weg ergänzt, bezeichnet den Abschnitt ohne Übertreibung als "das schönste Stück der Donau". Mit Vorsicht sind nur die angegebenen Wegzeiten zu genießen: Man muss schon ein flotter Hirsch sein, um ihnen gerecht zu werden. Für die Gemütlichen, denen die Runde zu lang ist, gibt's die Möglichkeit, die Donauschlinge zwischen Au und Grafenau, also das Gustostückerl der Route, zu begehen und dann mit der Längsfähre zurückzukehren.

Die Route:

Von Niederkappel wandert man über Weikersdorf nach Oberpumberg und schwenkt dann nach links auf den Güterweg Ramadobl ein, um über Dorf den schmalen Rücken mit der Ruine Haichenbach zu erreichen. Gehzeit 2½ Stunden. Man folgt noch ein kurzes Stück der Schneide und steigt dann in einer halben Stunde nach Au ab. Man folgt der Donauschlinge bis Grafenau, wofür man etwa zwei Stunden braucht, und wechselt dann auf den Teufelsteinweg, um relativ steil nach Weikersdorf aufzusteigen und weiter nach Niederkappel zu wandern. Gehzeit ab Grafenau 1¼ Stunden. Die Runde lässt sich bis Obermühl erweitern, doch hat man dann viel auf Asphalt zu gehen. (DER STANDARD, Printausgabe vom 22./23.5.2004)