Riad - In Saudiarabien ist am Samstag ein Deutscher auf offener Straße erschossen worden. Als Täter werden islamische Extremisten vermutet. Wie aus Sicherheitskreisen verlautete, kam der Deutsche aus einer Bank im Osten der Hauptstadt und wollte gerade in sein Auto steigen, als sich der Täter näherte und aus nächster Nähe schoss.

Anschließend sei der Mann in den Wagen eines Komplizen gestiegen und geflohen. Der Tatort wurde großräumig abgesperrt. Das Auswärtige Amt in Berlin erklärte, es habe Kenntnis von dem Vorfall, nähere Hinweise lägen nicht vor.

Augenzeugen: Mann sei an Geldautomaten erschossen worden

Augenzeugen berichteten, der Mann sei an einem Geldautomaten in einem Einkaufszentrum an der Prinz-Abdullah-Straße erschossen worden.

Ein Wachmann sagte, das Opfer habe für die Fluggesellschaft Saudi Arabia Airlines gearbeitet. Der arabische Fernsehsender Al Jazeera berichtete, der Mann, der als Lebensmittellieferant für die Fluggesellschaft arbeitete, sei von mehreren Kugeln in Kopf und Körper getroffen worden und der Täter sei entkommen.

Die Polizei nahm die Fahndung nach dem Wagen des Täters auf. In einer von der saudiarabischen Nachrichtenagentur SPA verbreiteten Erklärung wurde der "Mord durch Unbekannte" bestätigt.

Das Opfer lebte nach ersten Informationen zusammen mit seiner Familie in Riad. In Saudiarabien leben etwa 1400 Deutsche, davon 500 in der Hauptstadt Riad.

Saudiarabien verstärkt im Visier islamistischer Terroristen

Islamische Terroristen hatten in den vergangenen Monaten Saudiarabien verstärkt ins Visier genommen. Bei einem Terroranschlag in der Hafenstadt Janbu am Roten Meer waren Anfang Mai elf Menschen getötet worden, darunter fünf Ausländer. Sie waren für das schweizerisch-schwedische Unternehmen ABB tätig.

Erst am Donnerstag lieferten sich Sicherheitskräfte nördlich von Riad ein Gefecht mit mutmaßlichen Extremisten, bei dem vier der Militanten erschossen wurden. Zuvor waren bei einer Razzia Waffen und Sprengstoff sichergestellt worden. (APA/dpa/AP)