Berlin - Die Bundestagsverwaltung hat Berichte über eine Panne bei der Stimmauszählung zurückgewiesen. Das Ergebnis der Wahl sei von den Schriftführern aus allen Fraktionen des Bundestags festgestellt worden, erklärte die Bundestagspressestelle am Sonntag in Berlin. Andersartige Darstellungen seien "offensichtlich böswillige Gerüchte".

Zuvor waren im Reichstag Informationen kursiert, wonach für den Unionskandidaten Horst Köhler zunächst nur 602 Stimmen gezählt wurden, was einen zweiten Wahlgang erforderlich gemacht hätte. Auf Druck der Union wurden demnach die Stimmen für Köhler sowie für die Kandidatin von SPD und Grünen, Gesine Schwan, erneut gezählt. Dabei habe sich herausgestellt, dass zwei Stimmen für Köhler irrtümlicherweise auf dem Stapel der Stimmen für Schwan gelandet seien. Am Ende entfielen auf Köhler 604 Stimmen, eine mehr als die erforderliche absolute Mehrheit.

Dazu hieß es in der Pressemitteilung des Bundestags: "Bei wichtigen Wahlen und insbesondere bei knappen Ergebnissen wird immer mehrfach ausgezählt, so auch bei dieser Wahl." Zunächst sei die Gesamtzahl der abgegebenen Stimmen zweimal gezählt und mit der Zahl der Wahlausweise verglichen worden. Danach sei - ebenfalls mehrfach - die Verteilung der abgegebenen Stimmen auf die beiden Bewerber gezählt worden. (APA)