Madrid - Einem Oberst der spanischen Armee ist es gelungen, sich auf der Hochzeit von Kronprinz Felipe und Letizia Ortiz ohne Einladung in die Madrider Almudena-Kathedrale einzuschmuggeln. Er wurde weder auf Waffen kontrolliert noch musste er sich ausweisen. Er konnte sogar ohne Probleme mit einem Revolver Kaliber 22 alle sechs Kontrollpunkte bis in die Kirche passieren, berichtet heute die Zeitung El Pais. Mit dieser Aktion wollte Amadeo Martinez Ingles demonstrieren, wie leicht es ist, Dank einer Galauniform alle Sicherheitsmaßnahmen zu umgehen.

Das spanische Königshaus bestätigte, dass die Sicherheitskräfte in der Almudena-Kirche gegen 10.30 Uhr einen nicht zur Hochzeit eingeladenen Oberst des spanischen Heeres entdeckt und ohne Konsequenzen nach draußen begleitet zu haben. Zu diesem Zeitpunkt befand sich fast die gesamte königliche Familie in der Kathedrale.

Kein Metalldetektor

Wie der Oberst spanischen Medien versicherte, musste er nicht einmal durch einen Metalldetektor gehen, da die restlichen Hochzeitsgäste diesen bereits durchliefen, bevor sie die Busse bestiegen, die sie zur Kathedrale brachten. Er jedoch kam zu Fuß vom 500 Meter entfernten Hotel. Die ganze Zeit über trug er seinen Revolver am Gürtel.

In der Kirche selbst ging er direkt zu den ersten Sitzreihen, welche für die Mitglieder der europäischen Königshäuser reserviert waren. Als man ihn nach seiner Einladung fragte, gestand der Oberst, keine zu haben und wurde hinausbegleitet.

Die Märchenhochzeit zwischen Prinz Felipe und Letizia Ortiz schlug unterdessen alle Rekorde in der Geschichte des spanischen Fernsehens. Über 25 Millionen Spanier schauten sich die Live-Übertragung der Hochzeit an. Die größte Einschaltquote verzeichnete das spanische Staatsfernsehen TVE mit 7,69 Mio. Zuschauern. Danach kamen die Privatsender Tele 5 mit 2,5 Mio. und Antena 3 mit 1,4 Mio. Zuschauern. Das Staatsfernsehen, welches mit über 200 Kameras alle TV-Sender mit Live-Bildern belieferte, wurde von den spanischen Privatsendern wegen Qualitätsmängeln beim Ton heftig kritisiert.(APA)