USA
USA: Schuldspruch gegen ehemaligen Black-Panther-Führer bestätigt
Wegen Mordes an einem Polizisten
Atlanta - Das Oberste Gericht des US-Staats Georgia hat
am Montag den Schuldspruch gegen einen ehemaligen Führer der
militanten Bürgerrechtsbewegung Black Panther, Jamil Al-Amin,
bestätigt. In einer einstimmigen Entscheidung befand das Gericht, in
dem Verfahren 2002 sei kein wesentlicher Fehler unterlaufen. Al-Amin
war von einem Geschworenengericht in Atlanta wegen Mordes an einem
Polizisten zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Dem zuvor
ergangenen Schuldspruch zufolge erschoss Al-Amin, der früher H. Rap
Brown hieß, im März 2000 einen Polizisten und verletzte einen
weiteren, als die Beamten ihm einen Haftbefehl überstellen wollten. In den 60er Jahren führte Al-Amin alias Rap Brown das Gewaltfreie
Koordinationskomitee der Studenten, das Aktionen gegen die
Diskriminierung der Schwarzen in den amerikanischen Südstaaten
organisierte. Später sprach er sich für den Einsatz von Gewalt gegen
Unterdrückung aus und wirkte als Justizsprecher der Black Panther.
Während einer Haftstrafe wegen Raubes in New York trat er in den 70er
Jahren zur muslimischen Bewegung Dar-ul Islam über. Er lebte seit
Jahren zurückgezogen als Leiter der muslimischen Gruppierung National
Ummah in Atlanta. Anhänger Al-Amins glauben, dass er Opfer einer
Verschwörung der Regierung wurde. Das Oberste Gericht entschied
jedoch, die in dem Prozess vorgelegten Beweise reichten für einen
Schuldspruch aus. (APA/AP)