Die britische Zeitung "Evening Standard" berichtet in ihrer Montag-Abend-Ausgabe unter Hinweis auf eine Studie im Auftrag des britischen Verteidigungsministeriums, dass es mit den Bordsystemen des Eurofighter so viele Probleme gebe, dass die Maschine in bestimmten Situationen nur mit zwei Piloten geflogen werden sollte. Die unabhängige Forschungseinheit QinetiQ habe beim Eurofighter, der für den Einsatz mit nur einem Piloten und als multifunktionales Kampfflugzeug bei jedem Wetter gedacht sei, im Wesentlichen drei Probleme entdeckt.
Nicht bedarfsgerecht
So sei das Computersystem, das den Piloten vor einer zu niedrigen Flughöhe warne, nicht bedarfsgerecht. Wenn so genannte "dynamische Manöver" geflogen würden, müssten daher in jedem Fall zwei Piloten an Bord sein. Das Gleiche gelte für schlechtes Wetter, da die entsprechenden Geräte im Cockpit nicht zuverlässig funktionierten. Das Flugkontrollsystem neige dazu, mitten im Flug auf den Status am Boden umzuschalten - mit "sofortigen katastrophalen" Folgen. "Ich wäre nicht sehr erfreut, wenn das Flugzeug in Dienst genommen werden würde, ohne dass diese Mängel untersucht und durchschaut wurden", zitierte die Zeitung einen Sprecher des britischen Verteidigungsministeriums.
Heraus mit den Unterlagen!
Für die Grünen forderte Rechnungshof-Sprecher Werner Kogler von Verteidigungsminister Günther Platter (V) die Offenlegung von Unterlegen, welche die Einsatzfähigkeit des Eurofighter belegten und die Grundlage für den Zuschlag gewesen seien. "Heraus mit den Zertifikaten und Prüfunterlagen! Die dubiosen Vorgänge müssen endlich aufgeklärt werden", so Kogler in einer Aussendung.