Bei Uni-Rat Friedrich Stefan von der Universität Wien ortet Broukal "viele Beweise einer Verharmlosung der NS-Zeit und für ein unerträglich deutschnationales Gedankengut". "Das soll er, wenn er schon nichts aus der Geschichte lernen will, auf seiner Verbindungsbude ausleben können. Aber was hat dieser Mann auf einer Uni zu suchen", fragte der SPÖ-Wissenschaftssprecher.
Grüne: "Völlig unpassende Worte"
"Völlig unpassende Worte" habe Gehrer für die Bestellung der "extrem rechten Uniräte" gefunden, kritisierte der Grüne Wissenschaftssprecher Kurt Grünewald in einer Aussendung. "Rechtsnationale Burschenschafter, die sich zu vorgestrigen und unheilvollen Weltanschauungen bekennen, haben in Uni-Räten nichts verloren. Nur auf das Strafrecht zu pochen, wie Gehrer es tut, schadet der Reputation der österreichischen Universitäten massiv und ist politisch inakzeptabel", so Grünewald.
Bleckmanns A und O
"Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen", meinte hingegen FPÖ-Generalsekretärin Magda Bleckmann in einer Aussendung in Richtung Opposition: "Auch Genosse Broukal wird zur Kenntnis nehmen müssen, dass für eine Qualifikation als Uni-Rat das kleine rote Buch nicht länger das A und O ist." Statt "angesehene und honorige Bürger zu kriminalisieren", solle sich der SPÖ-Wissenschaftssprecher lieber um die "exzessbereiten Genossen aus dem SPÖ- und Marxistenumfeld an den Unis kümmern". Bleckmann führte "Vandalenakte der Linken - angefangen vom Tortenwerfen bis hin zu gewaltsamen Hörsaalbesetzungen mit eingetretenen Türen" ins Treffen. Wenn sich Broukal mit dieser Szene solidarisiere und deren verlängerten Arm im Hohen Haus spielen wolle, müsse man sich ernsthaft fragen, was er im Parlament suche.
ÖH: Skandal
Einen "Skandal" ortet hingegen die Österreichische Hochschülerschaft (ÖH) in Gehrers "schützender Hand über einen rechten Schläger als Unirat". Dass sie ihre "Untätigkeit aber mit 'Multikulturalität und Toleranz' legitimiert, schlägt dem Fass den Boden aus.", so die ÖH-Chefs Patrice Fuchs (Verband Sozialistischer StudentInnen/VSStÖ) und Ralph Schallmeiner (Grüne und Alternative StudentInnen/GRAS).
VSStÖ fordert Gehrer-Rücktritt