Washington - Umfassende Tests haben endgültig bestätigt, dass eine Mitte Mai in der Nähe eines US-Konvois in der irakischen Hauptstadt Bagdad explodierte Granate das Nervengas Sarin enthielt. Das sagte am Dienstag ein Mitarbeiter des US-Verteidigungsministeriums in Washington. Die Untersuchungen seien in einem Laboratorium in den USA durchgeführt worden.

Die Herkunft der Granate ist noch nicht geklärt. Man arbeite aber mit Hochdruck daran, dies herauszufinden, sagte der Gewährsmann, der anonym bleiben wollte. Einige Experten befürchten, dass die Granate Teil eines größeren Arsenals irakischer C-Waffen war, das jetzt von den Aufständischen genutzt werden könnte. Andere wiederum vertreten die Ansicht, die Granate könnte noch aus dem Golfkrieg von 1991 übrig geblieben sein.

Bei der Explosion der Granate am 15. Mai war eine kleine Menge Sarin freigesetzt worden. Sie explodierte, noch ehe sie entschärft werden konnte. Die Menge des Kampfstoffes bezeichnete US-Militärsprecher Mark Kimmitt damals als "sehr klein". Zwei Sprengstoffexperten seien nach der Explosion wegen des Kontakts mit dem Gas behandelt worden.

Die japanische Aum-Sekte hatte 1995 Sarin in der U-Bahn von Tokio freigesetzt und zwölf Menschen getötet. Tausende weitere erkrankten. Im Februar wurde der frühere Anführer der Sekte zum Tode verurteilt. Sarin führt zum Erstickungstod.(APA/AP)