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Wohl nicht vorbildhaft: 'Da Ponte in Santa Fe' von Peter Turrini in einer Inszenierung von Claus Peymann statt bei den Salzburger Festspielen 2002 mit Jörg Gudzuhn als Lorenzo Da Ponte

Foto: REUTERS/Leonhard Foeger

Rom/Wien - Der spanische Starregisseur Carlos Saura wird für die Satel Film einen Streifen über das Leben des Mozart-Librettisten Lorenzo Da Ponte drehen. Die Dreharbeiten beginnen Ende des Jahres in Wien, der Film, der das Jahrzehnt beleuchtet, das Da Ponte in Wien verbrachte, soll zum Teil auch in Venedig gedreht werden, und im September 2005 in die europäischen Kinos kommen, berichtete Satel-Chef Michael Wolkenstein.

"Großer spanischer Name"

"Die Lebensgeschichte Da Pontes ist von ungeheurem Interesse. Er war eine Persönlichkeit, die die europäische Kulturgeschichte zutiefst geprägt hat. Sein Leben ist extrem interessant und vielfältig", meinte Wolkenstein. Der Titel des Films stehe noch nicht fest. Die Idee, einen Film über den 1749 in Ceneda (heute Vittorio Veneto) geborenen Librettisten zu schreiben, hatte Igor Uboldi, Geschäftsführer der koproduzierenden Istar Productions: "Ich wollte schon seit Jahren einen Film über Da Ponte produzieren." Der Film sei wegen des historischen Ambientes kostspielig und werde zum Teil von europäischen Förderungsgeldern finanziert.

Bei der Wahl des Regie habe man sich von Anfang an auf den 72-jährigen Saura geeinigt. "Saura hat eine einmalige Erfahrung mit Filmen, in denen Schauspielerei mit Musik verbunden wird. Er ist nicht nur einer der größten lebenden Regisseure. Er hat auch enorme Erfahrung mit historischen Filmen wie sein Werk 'Goya' beweist", so Uboldi.

Für den Film seien Verhandlungen mit prominenten Schauspielern im Gange. Zu den Stars des Films zählt ein "großer spanischer Name", der auch in Hollywood bekannt ist, berichtete Uboldi. Auch österreichische und italienische Schauspieler sollen unter Vertrag genommen werden.

Von Venedig bis an den Broadway

Da Ponte, der als Sohn eines jüdischen Lederhändlers am 10. März 1749 zur Welt kam, hieß eigentlich Emanuele Conegliano. Als sein Vater zum Katholizismus übertrat, erhielt er als 14-Jähriger den Namen des Bischofs, der ihn zehn Jahre später zum Priester weihte. Allerdings übte Lorenzo da Ponte diesen Beruf nie aus. 1779 verließ er Venedig, wo er als Dichter gearbeitet hatte, zog nach Wien und wurde ab 1781 zum Theaterdichter von Kaiser Joseph II.

Nachdem er erst für Antonio Salieri und Martin y Soler verschiedene Libretti geschaffen hatte, wurde er auch Partner von Wolfgang Amadeus Mozart. Mit ihm zusammen arbeitete er an drei der genialsten Opern der Operngeschichte: Le nozze di Figaro (1786), Don Giovanni (1787) und Così fan tutte (1790). Der Poet fiel nach dem Tod Josephs II. einer regelrechten Verschwörung seiner Neider zum Opfer. Mit seiner englischen Frau Nancy flüchtete er nach London, wo er in verhängnisvolle Finanzgeschäfte verwickelt wurde. 56-jährig musste er sich in die USA absetzen und seine sechsköpfige Familie als Gemischtwarenkrämer, Sprachlehrer und Buchhändler am Broadway durchfüttern.

Sein Ruhm in der Neuen Welt knüpfte sich schließlich aber noch einmal an den Mozarts: Als Manuel Garcia, der berühmte andalusische Tenor, 1825 mit seiner Truppe nach New York kam, überredete ihn Da Ponte zur ersten Aufführung des "Don Giovanni" auf amerikanischem Boden. Mit fast 90 Jahren starb Da Ponte am 17. August 1838 in Greenwich Village. (APA)

(S E R V I C E - http://www.satel-film.com/)