Washington - Ein US-General, der vom Pentagon zur Verbesserung von Verhörergebnissen in den Irak entsandt wurde, hat angeblich Soldaten zur Bedrohung von Gefangenen mit Hunden gedrängt. Das berichtete am Mittwoch die "Washington Post" unter Berufung auf Zeugenaussagen des führenden Geheimdienstvertreters im berüchtigten Gefängnis von Abu Ghraib, Thomas Pappas.

Danach gab Pappas im Zuge der laufenden Untersuchungen über die Gefangenenmisshandlungen durch US-Soldaten an, Heeresgeneral Geoffrey Miller habe mit ihm während eines Besuchs in Abu Ghraib persönlich über die "Technik" der Einschüchterung durch Hunde gesprochen. Miller habe darauf verwiesen, dass sich diese Methode im US-Gefangenenlager Guantanamo Bay (Kuba) bewährt habe.

Sie sei "effektiv hinsichtlich der Schaffung einer Atmosphäre gewesen, in der man Informationen (aus Gefangenen) herausholen kann", zitierte Pappas nach Angaben der Zeitung den General wörtlich, der zur Zeit des Besuches in Abu Ghraib noch für das Lager in Guantanamo Bay zuständig war. Millers Anleitungen seien im Irak im Einklang mit Richtlinien umgesetzt worden, die der Oberbefehlshaber der dortigen US-Truppen, General Ricardo Sanchez, gebilligt habe.

Der "Washington Post" zufolge bestreitet Miller, sich jemals für Einsätze von Hunden stark gemacht zu haben, wie sie auf mehreren der um die Welt gegangenen Bilder von Misshandlungen zu sehen waren. (APA/dpa)