Die Rede sollte Richtlinien für die gesamte zweite Amtszeit aufzeigen. Unter Applaus wies Putin jegliche Vorwürfe eines autoritären Führungsstils zurück und schloss radikale Veränderungen aus. Als wichtigste Aufgaben nannte der Kremlchef "die Schaffung einer freien Gesellschaft freier Menschen", eine "Anhebung des Wohlstandes und eine Reduzierung der Armut" und die "Stärkung von Russlands Position in der Welt".
Wie schon im Vorjahr forderte Putin eine Verdoppelung des Bruttoinlandsproduktes binnen zehn Jahren, sprach aber zudem von einer möglichen Verkürzung der Frist bis 2010, sofern das diesjährige Wirtschaftswachstum von acht Prozent beibehalten wird. Garant einer Stabilisierung im Land war bisher der hohe Ölpreis. Russland exportiert mittlerweile mehr Öl als Saudi-Arabien.
Das Thema Tschetschenien streifte Putin nur mit den Worten "Unsere Linie im Kampf gegen den Terrorismus bleibt unverändert und konsequent." Auf wen der Kreml nach der Ermordung des tschetschenischen Präsidenten Ahmed Kadyrows setzen wird, bleibt unklar.